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Barmer Arztreport 2019: Volkskrankheit Reizdarm wird häufig falsch behandelt

München, 28.2.2019 | 15:03 | whe

Bis zu elf Millionen Menschen leiden in Deutschland unter einem Reizdarmsyndrom. Viele scheuen sich jedoch, mit ihren Beschwerden einen Arzt aufzusuchen. Das deckt der aktuelle Barmer Arztreport 2019 auf.

Frau sitzt auf einem Sofa und hält sich den Bauch.Bis zu elf Millionen Menschen leiden in Deutschland unter dem Reizdarmsyndrom.
Rund eine Million Menschen erhielten im Jahr 2017 die Diagnose Reizdarmsyndrom. Das zeigen aktuelle Zahlen des Barmer Arztreports 2019. Da die meisten Menschen mit typischen Symptomen wie Verstopfung oder Durchfall aus Scham jedoch nicht zum Arzt gehen, schätzt der Report die tatsächliche Anzahl der Betroffenen auf knapp elf Millionen Menschen.

Betroffen sind laut der Barmer vor allem Jüngere: Die Zahl der Erkrankten 23- bis 27-Jährigen ist im Zeitraum zwischen 2005 und 2017 von 40.000 auf 68.000 gestiegen – ein Zuwachs von 70 Prozent.

Barmer sieht Nachholbedarf bei Diagnose und Behandlung

Der Barmer Arztreport weist auf Defizite bei der Diagnose des Reizdarmsyndroms hin. Besonders häufig eingesetzt würden Computertomografien (CT) sowie Magnetresonanztomografien (MRT), obwohl der Nutzen dieser Verfahren bei dieser Diagnose als zweifelhaft gelte. Bei beiden Verfahren werden die Patienten zudem einer hohen Strahlenbelastung ausgesetzt. Dies sollte bei einem Reizdarm jedoch möglichst vermieden werden.

Auch bei der Behandlung des Syndroms sieht die Krankenkasse starken Nachholbedarf. So würden zur Behandlung häufig Schmerzmittel verschrieben, die abhängig machen könnten. Auch Magensäureblocker kämen häufig zur Anwendung. Diese dienten jedoch hauptsächlich dem Schutz des Magens, die Wirkung auf den Darm hingegen sei umstritten.

Report legt Augenmerk auf multidisziplinären Ansatz

Um das Reizdarmsyndrom effektiv behandeln zu können, sei daher ein ganzheitlicher Blick auf Körper und Geist notwendig, so Joachim Szecsenyi, der Autor des Reports. Ein multidisziplinärer Ansatz bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms sollte auch die Bereiche Psychosomatik, Schmerztherapie sowie Ernährung berücksichtigen.

Neben dem Reizdarmsyndrom nennt der Report weitere Krankheiten, von denen die Bevölkerung im Jahr 2017 häufig betroffen war: 35,4 Prozent litten an Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens, 30,3 Prozent suchten einen Arzt aufgrund von Infektionen der Atemwege auf und 29, 1 Prozent litten unter zu hohem Blutdruck.

Insgesamt haben 93 von 100 Versicherten im Jahr 2017 eine ambulante ärztliche Behandlung benötigt. Damit lag der Wert genauso hoch wie im Vorjahr. Im Durchschnitt entfielen auf jeden Bundesbürger 8,58 Behandlungsfälle.

Die Kosten einer ambulanten Behandlung haben sich bundesweit um zwei Prozent von 561,14 Euro je Versichertem im Jahr 2016 auf 572,12 Euro im Jahr 2017 erhöht. Am höchsten waren die Kosten dabei in Hamburg und Berlin. Am weitesten unter dem Durchschnitt hingegen lagen sie in Brandenburg.
 

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