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Energiewende Bundesregierung plant Gas-Ausstieg

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Der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung sieht vor, die Erdgasnutzung drastisch zu reduzieren. Branchenvertreter aus Gas-und Heizungsindustrie schlagen nun Alarm und warnten in einem Brief an das Bundeskanzleramt vor einem übereilten Ausstieg aus der Gastechnologie, wie die Tageszeitung Welt berichtet. Demnach sei Erdgas unter anderem ein wichtiger Baustein der Energiewende.

Gas-Pipelines im Sonnenuntergang
Gasinfrastruktur ist wichtig für die Energiewende.
Verfasser des Brandbriefes sind unter anderem der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), der Fachverband Biogas, der Biogasrat, die Initiative Erdgasspeicher und die Initiative „Zukunft Erdgas“.

Ziel des Klimaschutzplans ist es, den CO2-Ausstoß aus Industrie, Verkehr, Heiztechnik und Kraftwerken bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren. Am Mittwoch will das Bundeskabinett den Plan endgültig beschließen.
 

Erdgas als Beitrag zur Dekarboniserung

Wie aus dem Schreiben der Branchenvertreter hervorgeht, befürchten diese im Zuge des Klimaschutzplans Technikverbote. Des Weiteren missachte die Bundesregierung die Rolle der Gastechnologie in der Energiewende. „Gas kann grün“ heißt es in dem Branchenbrief wörtlich. Demnach sei die Power-to-Gas-Technologie ein wichtiger Baustein für die Speicherung von Ökostrom. Mit diesem Verfahren wird Strom aus Windkraftanlagen durch Elektrolyse in Gas umgewandelt. Somit kann wetterabhängiger Strom gespeichert werden, der sonst ungenutzt bliebe. Diese Technologie braucht Pipelinenetze und Gasspeicher. Eine Beschränkung der Gasinfrastruktur ist laut Gasbranche in Hinblick auf den Klimaschutz nicht zielführend.
 

Gas große Rolle als Energielieferant

Erdgas gehört bislang zu den Hauptenergielieferanten in Deutschland. So stammen etwa zehn Prozent des Strombedarfs aus Gaskraftwerken. Geheizt wird ebenfalls hauptsächlich mit Gas. So nehmen Gasbrennwertkessel einen Marktanteil von 62 Prozent der Neuinstallationen ein. Der Klimaschutzplan sieht vor, im Heizungsmarkt zukünftig mit Ökostrom betriebene Wärmepumpen zu favorisieren. Die Verbände kritisieren dieses Vorgehen in ihrem Schreiben, da die Anschaffung von Wärmepumpen für den Verbraucher teurer ist als Heizkessel. Dies widerspräche der Vorgabe der Bundesregierung, dass die Energiewende für die Bürger bezahlbar sein muss.
 

Gasinfrastruktur hat außenpolitische Relevanz

Eine Kopie des Schreibens ging auch an den Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. „Wir müssen uns bewusst machen, dass die deutsche Gasinfrastruktur eine zentrale geostrategische Bedeutung für Europa hat“, wie Stefan Kapferer , der Sprecher des BDEW Welt gegenüber betonte. Jetzt den Ausbau der Gasinfrastruktur zu stoppen könnte demnach auch außenpolitische Konsequenzen haben.