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Debatte um verpflichtende Elementarversicherung entbrannt

München, 13.6.2013 | 15:16 | mtr

Im Zuge der aktuellen Hochwasserkatastrophe in Deutschland und die durch die Flut verursachten Schäden wird erneut über die Einführung einer Versicherungspflicht gegen Elementarschäden debattiert. Laut einer Pressemitteilung der thüringischen SPD-Landtagsfraktion fordert der Landesjustizminister Holger Poppenhäger (SPD) eine verpflichtende Absicherung für alle Immobilienbesitzer einzuführen. Medienberichten zufolge, warf der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) der Versicherungswirtschaft Versagen vor. Die Versicherungsgesellschaften hätten den Betroffenen keinen passenden Versicherungsschutz angeboten. Er kündigte an, die Pflichtversicherung für Elementarschäden auf die politische Agenda setzen zu wollen. Kritik an dem Vorstoß kommt von den Versicherern.

Hochwasseschäden: Versunkene Häuser und AutosAufgrund der hohen Kosten für Hochwasserschäden, wird eine Pflichtversicherung für Elementarschäden diskutiert.
Laut der Onlineausgabe der Frankfurter Allgemeine Zeitung, sagte eine Sprecherin der Allianz in München, eine Pflichtversicherung sei unfair und nichts anderes als eine staatlich verordnete Zusatzsteuer. Ein gesetzlicher Versicherungszwang setze falsche Anreize und sorge dafür, dass Menschen in Gebieten mit geringem Schadensrisiko für die Schäden in Risikogebieten aufkommen müssten. Daher sei es sinnvoller, keine Neubauten in risikoreichen Gebieten zu genehmigen und mehr Geld in den Hochwasserschutz zu investieren.

Da Hochwasser- und Sturmschäden in den letzten Jahren zugenommen haben und laut Experten zunehmen werden, haben sich laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) immer mehr Versicherer aus der Deckung von Elementarschäden zurückgezogen. Würde eine Versicherungspflicht eingeführt, müssten die Versicherungsgesellschaften jedem Bürger eine Police anbieten – auch den Menschen, die in Risikogebieten leben. Das DIW sieht in der Einführung einer Pflichtversicherung kein Problem – im Gegenteil.

Dadurch würden auch für risikoexponierte Zonen Versicherungsangebote möglich und zu erwartende Entschädigungen für den Versicherten kalkulierbar. Zudem würden staatliche Ad-hoc-Hilfen und private Spenden dem gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht schaden. Laut einer Schätzung der Ratingagentur Fitch, beläuft sich der volkswirtschaftliche Schaden durch das Hochwasser auf rund zwölf Milliarden Euro. Die Versicherer müssten mit Schadenskosten in Höhe von bis zu drei Milliarden Euro rechnen.

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