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Studie Mietpreisbremse: Mietwohnungen immer häufiger möbliert

München, 5.9.2016 | 12:25 | kro

In Großstädten werden immer mehr Wohnungen nur möbliert angeboten. Vermieter können dafür Zuschläge erheben und so die Mietpreisbremse umgehen. Das hat eine aktuelle Auswertung des Beratungsunternehmens Empirica im Auftrag der Süddeutschen Zeitung ergeben.

Küche mit EssbereichImmer mehr Wohnungen werden möbliert angeboten.
Demnach entfallen in München inzwischen 60 Prozent aller Inserate auf möblierte Wohnungen – vor vier Jahren waren es nur 35 Prozent. Im selben Zeitraum hat sich der Anteil in Stuttgart von 34 auf 61 Prozent erhöht. In Hamburg, Köln, Berlin, Frankfurt und Düsseldorf werden aktuell über 35 Prozent der inserierten Wohnungen inklusive Einrichtung angeboten.

Laut Empirica werden in Großstädten möblierte Wohnungen um 60 bis 80 Prozent teurer vermietet als solche ohne Einrichtung. In München beispielsweise kostet die Miete für ein möbliertes Apartment durchschnittlich 26 Euro pro Quadratmeter – eine nicht möblierte Mietwohnung ist im Schnitt für 16 Euro pro Quadratmeter zu haben.

Mietervereine vermuten daher, dass viele Eigentümer ihre Wohnungen mit Möbeln vermieten, um die Mietpreisbremse auszuhebeln. Denn wie hoch ein Zuschlag für die Möblierung einer Wohnung ausfallen darf, ist gesetzlich nicht pauschal definiert. Vermieter können sich daher in einer Grauzone bewegen.

„Zumindest verschleiert der Möblierungszuschlag, wie hoch die eigentliche Kaltmiete ist“, sagte Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Hinzu kommt, dass viele möblierte Wohnungen nur zur vorübergehenden Nutzung – etwa an Geschäftsleute – vermietet werden. Dann gilt die Mietpreisbremse nicht und der Eigentümer kann die Höhe der Miete frei wählen.
 

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