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Arzneimittelversorgung: Privatpatienten erhalten schneller Zugang zu neuen Medikamenten

München, 30.11.2018 | 14:08 | msc

Neue Arzneimittel werden an Privatversicherte deutlich schneller ausgegeben als an Kassenpatienten. Dies ergab eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP). Der Anteil verschriebener Generika hingegen ist bei gesetzlich Versicherten deutlich größer als bei Privatpatienten.

Ärztin schreibt Rezept aufNeue Medikamente werden an Privatpatienten deutlich schneller ausgegeben als an Kassenpatienten.
Die Unterschiede zwischen privater (PKV) und gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) spiegeln sich auch im Zugang zu neu entwickelten Arzneimittel wider. So erreichten 90 Prozent der neuen Medikamente des Jahres 2016 einen größeren relativen Marktanteil bei Privatpatienten als bei gesetzlich Versicherten. Erst ab dem zweiten Jahr nach Markteinführung werden neue Arzneimittel auch vermehrt an Kassenpatienten verschrieben – der Anteil gleicht sich an.

Als Ursache nennt die Studie regulatorische Unterschiede zwischen der PKV und der GKV. So werden neue Medikamente anfangs nur zögerlich an Kassenpatienten verschrieben, da Ärzte erst die Preisverhandlungen der Kassen abwarten. Erst danach könnten sie beurteilen, ob Krankenkassen zukünftig die Rechnung begleichen werden. In der PKV ist diese Einschränkung laut WIP bei neuen Arzneimitteln nicht gegeben. Ärzte entschieden hierbei grundsätzlich nicht nach wirtschaftlicher, sondern nach medizinischer Notwendigkeit für den Patienten.

Anteil der Generika unter Kassenpatienten bei 95 Prozent

Anders sieht es bei dem Anteil verschriebener Generika aus. Darunter versteht man Arzneimittel, die einem auf dem Markt befindlichen Präparat gleichen, in der Regel jedoch zu einem günstigeren Preis angeboten werden. Bei Kassenpatienten beläuft sich der Anteil verschriebener Generika auf 95 Prozent, bei Privatpatienten hingegen nur auf 65 Prozent.

Der Grund dafür ist, dass die Apotheken durch die Krankenkassen dazu verpflichtet sind, bei Wirkungsgleichheit Generika statt teurer Original-Medikamente an Kassenpatienten auszugeben. Die Autoren der PKV-Studie sprechen vor diesem Hintergrund von einer klaren Rollenverteilung zwischen der PKV als „Innovationsmotor“ und der GKV als „Rationalisierungstreiber“.

Die Studienergebnisse des Instituts basieren auf Arzneimittelabrechnungen von privaten Krankenversicherern sowie dem GKV-Arzneiverordnungs-Report.

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