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Steigende Armut: Jeder sechste Pflegebedürftige braucht Sozialhilfe

München, 18.12.2017 | 16:00 | are

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland sind auf Hilfe vom Staat angewiesen. Im Jahr 2016 bezogen bereits rund 440.000 pflegebedürftige Personen Sozialleistungen. Das berichtet die Saarbrücker Zeitung und beruft sich dabei auf neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Seniorin blickt besorgt zur Seite.Immer mehr Pflegebedürftige kommen alleine nicht mehr über die Runden und brauchen Hilfe vom Staat.
Demnach ist die Zahl der Pflegebedürftigen, die staatliche Unterstützung benötigen, in den letzten zehn Jahren um rund 22 Prozent angestiegen – von 360.000 im Jahr 2006 auf 440.000 im letzten Jahr. Mehr als jeder sechste Pflegebedürftige in Deutschland ist damit auf Hilfe vom Staat angewiesen.
 
Dementsprechend kostet die Hilfe zur Pflege, die der Staat den betroffenen Personen zahlt, heute deutlich mehr als noch vor zehn Jahren. Die Ausgaben für diese Sozialleistung sind um etwa 50 Prozent gestiegen – von rund 2,5 Milliarden Euro (2006) auf knapp 3,8 Milliarden Euro im Jahr 2016.
 

Vor allem Frauen sind armutsgefährdet

Wie weiter aus dem Bericht hervorgeht, betrifft die Armut unter Pflegebedürftigen vor allem die Frauen. Danach sind rund zwei Drittel der Pflegebedürftigen, die Unterstützung vom Sozialamt benötigen, weiblich.
 

Pflegerat rechnet mit weiter steigenden Kosten

Der Präsident des Deutschen Pflegerates Franz Wagner rechnet nach Angaben der Zeitung mit einem weiteren Anstieg der Kosten. Dies sei vor allem angesichts der demografischen Entwicklungen und der erforderlichen besseren Personalausstattung zu erwarten.

Die Sicherung der Versorgung bei Pflegebedürftigkeit müsse solidarisch von allen unterstützt werden, sagte Wagner. Niemand solle wegen Pflegebedürftigkeit auf Sozialhilfe angewiesen sein.

Auch die Verbraucherzentralen haben die steigenden Zuzahlungen in der Pflege kritisiert. Sie fordern die künftige Bundesregierung auf, diese zu begrenzen – etwa durch automatische Leistungsanpassungen der gesetzlichen Pflegeversicherung.

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