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Pflegeversicherung: Deutsche unterschätzen Eigenanteil bei Pflegekosten

München, 13.3.2019 | 14:17 | msc

Zwei Drittel der Deutschen unterschätzen die Pflegekosten, die nicht durch die gesetzliche Pflegeversicherung, sondern aus eigener Tasche gezahlt werden müssen. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Postbank. Mangelndes Wissen zeigen sowohl junge Menschen als auch Rentner.

Münzen in GlasViele Deutsche unterschätzen den Anteil der Pflegekosten, den sie aus eigener Tasche bezahlen müssen.
43 Prozent der Deutschen glauben irrtümlicherweise, dass die Kosten eines vollstationären Pflegeplatzes in voller Höhe von der gesetzlichen Pflegeversicherung übernommen würden. 21 Prozent gehen von einem Eigenanteil von unter 1.000 Euro aus – und unterschätzen damit den tatsächlichen Betrag von durchschnittlich 1.800 Euro deutlich. Dies besagt eine aktuelle Studie der Postbank mit über 1.000 Befragten.
 
„Die Unkenntnis über die Kosten der Pflege für den Einzelnen und ihre Finanzierung zieht sich durch alle Bevölkerungs- und Altersschichten“, kommentierte Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank, die Ergebnisse. So gehen 44 Prozent der befragten Nicht-Rentner – darunter Berufstätige, Arbeitslose und Studenten – von einer vollen Kostendeckung durch die Pflegeversicherung aus. Unter Rentnern ist dieser Irrglaube bei 43 Prozent der Befragten verbreitet. 

Mangelnde Eigenverantwortung vor allem bei über 60-Jährigen

44 Prozent der Befragten, die nicht privat für ihre Pflege vorsorgen, denken, der Staat werde die vollen Pflegekosten übernehmen. 38 Prozent glauben, dass es ausreicht, ein Leben lang in die gesetzliche Pflegeversicherung eingezahlt zu haben.
 
Erstaunlich ist, dass eine mangelnde Eigeninitiative bei älteren Befragten stärker ausgeprägt ist als bei jüngeren. So sehen 56 Prozent der über 60-Jährigen die Verantwortung für die Finanzierung der Pflegekosten bei der öffentlichen Hand, 63 Prozent dieser Altersgruppe halten die Zahlung in die gesetzliche Pflegeversicherung für eine ausreichende Vorsorge.
 
„Es ist sehr beunruhigend, dass ein so hoher Anteil der Befragten nicht vorsorgt“, sagte Bargel. Sie würden die Verantwortung an den Staat abgeben oder Ansprüche an die gesetzliche Pflegeversicherung stellen, die nicht realistisch seien.

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