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Pflegequalitätsbericht: Viele Baustellen in der Pflege

München, 1.2.2018 | 14:44 | are

Die Pflegequalität in Heimen und bei ambulanten Diensten ist durchwachsen. Während es in einigen Versorgungsbereichen Verbesserungen gibt, zeigen sich gleichzeitig teils erhebliche Mängel in der Betreuung der Pflegebedürftigen. 

Pflegerin und Seniorin halten Hände.Die Pflegequalität in Deutschland hat sich teils verbessert, teils verschlechtert.
Das geht aus dem Pflegequalitätsbericht hervor, den die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDS) und der GKV-Spitzenverband am Donnerstag vorgestellt haben. Demnach gibt es in der stationären und ambulanten Pflege sowohl Defizite als auch Verbesserungen in der Pflegequalität.

In der stationären Pflege etwa haben die Prüfer des MDK die Schmerzerfassung untersucht, die wichtige Informationen zur Durchführung einer Schmerztherapie liefert. Eine solche Erfassung wurde demnach nur bei rund 82 Prozent der betroffenen Heimbewohner durchgeführt. Das ist zwar eine leichte Verbesserung im Vergleich zum letzten Pflegequalitätsbericht (80 Prozent), dennoch besteht hier noch Luft nach oben.

Die Qualität in der Wundversorgung hat sich dagegen sogar verschlechtert. Bei jedem vierten Betroffenen wurden laut dem Bericht entsprechende Maßnahmen nicht richtig umgesetzt. Im letzten Pflegequalitätsbericht waren es noch 21 Prozent gewesen.
 

Defizite auch in der ambulanten Pflege

Auch in der ambulanten Pflege gab es sowohl Verbesserungen als auch Verschlechterungen der Pflegequalität. Gerade in der Intensivpflege stellten die Prüfer erhebliche Mängel fest. War etwa eine Beatmung des Pflegebedürftigen notwendig, überprüfte der MDK die sachgerechte Bedienung und Überwachung des Beatmungsgeräts. Bei jedem vierten Betroffenen wurden dabei wichtige Maßnahmen nicht erfüllt.

Auch bei der Beratung von Demenzkranken konnten nicht alle Pflegedienste überzeugen. Knapp jeder vierte Betroffene wurde demnach nicht über die richtigen Verhaltensweisen bei einer Demenzerkrankung beraten. Immerhin ist dies eine Verbesserung im Vergleich zum vergangenen Berichtszeitraum. Damals erhielt noch jeder Dritte keine Beratung.
 

Jeder dritte Pflegedienst rechnet falsch ab

Erstmals wurden im Pflegequalitätsbericht auch Ergebnisse aus Abrechnungsprüfungen der ambulanten Pflegedienste veröffentlicht. Danach stellten die Prüfer bei mehr als jedem dritten Pflegedienst mindestens eine Auffälligkeit fest. So wurden etwa Leistungen in Rechnung gestellt, die nicht oder nur unvollständig erbracht worden waren oder es gab Unstimmigkeiten zwischen der Pflegedokumentation und den Aussagen der Pflegebedürftigen.
 

Verbesserungsbedarf an mehreren Baustellen

Insgesamt befindet sich die Qualität in der Pflege laut dem GKV-Verband aber auf dem richtigen Weg. Zwei „zentrale Baustellen“ sieht der Vorstand des GKV-Spitzenverbands Gernot Kiefer allerdings noch. So müssten die Bedingungen für die Pflegekräfte verbessert werden, damit sich mehr Menschen dauerhaft für diesen Beruf entscheiden würden. Außerdem forderte er mehr Transparenz in der Pflegequalität. „Schlechte Qualität soll sich, anders, als es bei den Pflegenoten möglich war, nicht mehr verstecken können“, sagte Kiefer.

Für den Pflegequalitätsbericht wurden über 26.000 Qualitätsprüfungen von Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten ausgewertet. Die Daten stammen aus dem Jahr 2016.

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