Die Kreditkarte ist in den vergangenen Jahren eine Erfolgsgeschichte für Banken und andere Anbieter. Besaßen 2008 noch 27 Prozent der Deutschen eine solche Zahlungskarte, sind es 2021 bereits 54 Prozent gewesen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen nutzen immer mehr Menschen eine Kreditkarte für den wachsenden Online-Handel, zum anderen geben große Handelsketten und Online-Shops Karten unter eigenem Namen heraus. Dazu zählen beispielsweise auch Kundenkarten mit Bezahlfunktion.
Mythos 1: Mit der Kreditkarte bezahlen ist unsicher
Wenn es um Geld geht, steht die Sicherheit an oberster Stelle. Noch immer rankt sich der Mythos in vielen Köpfen, dass Kreditkarten per se einen Unsicherheitsfaktor darstellen. Das ist nicht korrekt, denn die Sicherheitsschranken sind in den vergangenen Jahren von Kartenherausgebern wie Visa und Mastercard sowie durch den Gesetzgeber immer weiter ausgebaut worden. Die Karten selbst verfügen seit etwa 2011 über den besonders sicheren EMV-Chip. Darin enthalten sind die Kartendaten. Diese Technologie ist im Vergleich zum früheren Magnetstreifen deutlich fälschungssicherer und erschwert den Einsatz von duplizierten, gefälschten Kreditkarten. Weitere Sicherheitsmerkmale, wie die einzigartige Kartenprüfnummer, Hologramme oder versteckte Schriften machen Betrügern das Leben schwer.
Damit auch an der Ladenkasse oder an Geldautomaten kein Missbrauch geschieht, haben Anbieter den weltweiten Sicherheitsstandard Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS) definiert. Hierbei geben sie zwölf Mindestanforderungen für die eingesetzte Technik vor. Außerdem laufen im Hintergrund etliche Sicherheitsmechanismen ab, die Alarm schlagen, sollten ungewöhnliche Transaktionen für eine bestimmte Kreditkarte auffallen.
Auch Kreditkartenbesitzer können einiges tun, um die Sicherheit zu erhöhen. Wichtigster und wohl ältester Tipp ist es, auf keinen Fall den PIN und die Karte gemeinsam aufzubewahren. Viele Anbieter versenden E-Mails oder eine SMS nach jeder Zahlung mit der Kreditkarte. Diese kann man schnell überprüfen, ob alles korrekt abgelaufen ist. Sollten Auffälligkeiten auftreten, kann jede Karte sofort über die Rufnummer 116 116 gebührenfrei gesperrt werden. Auch beim Online-Shopping sollte man ausschließlich auf vertrauenswürdige Anbieter setzen. Diese sind zunächst über eine SSL-verschlüsselte Adresse zu erkennen. Sie beginnt mit „https“. Zudem bieten Webseiten wie „Trusted Shops“ wertvolle Hinweise über die Seriosität.
Mythos 2: Kreditkarten sind teuer
Kreditkarten sind schon lange kein teures Luxuszahlungsmittel mehr. Der Markt bietet zwar noch immer viele Premium-Anbieter mit ausführlichem Katalog an Zusatzleistungen und stattlichen Jahresgebühren. Es gibt aber auch viele Kreditkarten mit bezahltechnischem Rundum-Sorglos-Paket, die keine Jahresgebühr und keine Transaktionsgebühren für Bezahlen und Geld abheben verlangen. Im CHECK24 Vergleich bieten das drei Kreditkarten: Barclays Visa, die Hanseatic Bank GenialCard, und die awa7® Visa. Bei diesen Anbietern bezahlen Besitzer auf der ganzen Welt kostenlos und können ebenso gebührenfrei Geld abheben - egal in welcher Währung. Einzelne Automatenbetreiber können dennoch eine Gebühr fürs Abheben verlangen. Mobiles Bezahlen per Handy via Apple oder Google Pay funktioniert ebenso und kostenlos. Bei der Consors Finanz Mastercard und der Gebührenfrei Mastercard GOLD der Advanzia und der TF Mastercard Gold zahlen Kartenbesitzer weltweit kostenlos. Bei der Santander BestCard Basic, ist nur die Bezahlung innerhalb der Eurozone kostenlos und bisher kein mobiles Bezahlen möglich.
Folgende Kreditkarten* sind in jedem Fall dauerhaft kostenlos und bieten kostenloses Bezahlen:
Kreditkarte |
Jahresgebühr |
Bezahlung |
Geld abheben |
Hanseatic Bank GenialCard |
0 € (dauerhaft kostenlos) |
Kostenlos weltweit |
Kostenlos weltweit |
Barclays Visa |
0 € (dauerhaft kostenlos) |
Kostenlos weltweit |
Kostenlos weltweit |
awa7® Visa |
0 € (dauerhaft kostenlos) |
Kostenlos weltweit |
Kostenlos weltweit |
Santander BestCard Basic |
0 € (dauerhaft kostenlos) |
Kostenlos Eurozone |
Kostenlos Eurozone |
Consors Finanz Mastercard |
0 € (dauerhaft kostenlos) |
Kostenlos weltweit |
Kostenpflichtig |
Gebührenfrei Mastercard GOLD |
0 € (dauerhaft kostenlos) |
Kostenlos weltweit |
Kostenpflichtig |
TF Mastercard Gold |
0 € (dauerhaft kostenlos) |
Kostenlos weltweit |
Kostenpflichtig |
*Sortiert nach der besten CHECK24 Kartennote zuerst
Mythos 3: Schufa-Sorgen mit der Kreditkarte
Um die führende Auskunftei in Deutschland ranken sich sehr viele Mythen. Doch Schufa-Sorgen sind bei Kreditkarten nicht angebracht. Klar ist, dass Banken vor Herausgabe einer Kreditkarte, um die Bonität des zukünftigen Besitzers Bescheid wissen möchten. Bei der Bonitätsprüfung werden Kriterien wie zum Beispiel Schufa-Score, Gehalt und die berufliche Situation herangezogen. Wer jedoch Kredite und Rechnungen korrekt bezahlt, muss sich vor dieser Abfrage nicht fürchten und kann sich auf sein neues Zahlungsmittel freuen. Zu häufige Anfragen für beispielsweise eine Kreditkarte, einen Kredit oder eine Baufinanzierung sollten aber vermieden werden. Das kann den Schufa-Score negativ beeinflussen. Die Schufa gilt landläufig auch als Datenkrake, allerdings speichert die Auskunftei definitiv weder Nutzungsdaten von Kreditkarten, noch Marketingdaten über das Kaufverhalten.
Gleichwohl sollten auch Kreditkartenbesitzer mit mehreren Karten darauf achten, die eigenen Finanzen ordnungsgemäß zu führen. Dazu zählt die Abrechnungen zeitnah zu bezahlen. Bei den meisten Anbietern ist das bequem per automatischer Lastschrift vom Referenzkonto möglich. Kündigungen von Kreditkarten, die man nicht mehr benötigt, bringen ebenfalls Ordnung in die eigene Schufa-Akte. Mit einer wirksamen Kündigung verschwindet der Eintrag nämlich unverzüglich aus der Schufa-Akte. Sollten noch Forderungen in Form von nicht bezahlten Kreditkartenrechnungen bestehen, speichern Auskunfteien wie die Schufa diese Daten drei Jahre nach der Rückzahlung.
Mythos 4: Die Girocard reicht völlig aus
Für den europäischen Raum mag der Mythos von der Girocard als bezahltechnisches Allheilmittel noch stimmen. Begibt man sich allerdings über die Grenzen hinaus, ist die Girocard auch mit V-Pay-Logo weitestgehend nutzlos. Beispielweise in den USA kommen Urlauber um eine Kreditkarte nicht herum. Als Schlupfloch für Girocardbesitzer galten bisher noch die Karten von Mastercard mit der sogenannten Maestro-Funktion. Diese wurde auch weltweit anerkannt. Allerdings hat Mastercard angekündigt, spätestens ab Juli 2023 keine Girocards mit dieser Funktion mehr auszustellen.
Darum ist eine „echte“ Kreditkarte wertvoll
Für bestimmte Dienstleistungen wie die Hotelbuchung oder um ein Auto zu mieten, ist es sinnvoll, eine „echte“ Kreditkarte mit Kreditrahmen zu besitzen. Viele Anbieter akzeptieren nämlich nur diese Kreditkarten-Art, weil es hierbei für sie möglich ist, beispielsweise die Kaution für einen Mietwagen zu blocken. Im Schadensfall kann der Vermieter dann darüber verfügen und die Hinterlegung der Kreditkarte dient als Sicherheit. Debit- und Prepaid-Kreditkarten akzeptieren viele Dienstleister, vor allem im Ausland, aufgrund des fehlenden Kreditrahmens nicht.