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TK-Innovationsreport zu AMNOG: Viele Arzneien ohne Zusatznutzen

München, 9.9.2015 | 17:32 | mst

Das Arzneimittelneuordnungsgesetz (AMNOG) führt immer noch nicht zu den erhofften Einsparungen bei den Krankenkassen. Das zeigt der aktuelle Innovationsreport der Techniker Krankenkasse (TK). Viele neue Medikamente haben demnach keinen Zusatznutzen.

Tabletten mit VerpackungenDie Techniker Krankenkasse fordert, dass neue Medikamente ohne Ausnahme auf ihren Nutzen hin überprüft werden.
Das AMNOG sollte den Krankenkassen ursprünglich Einsparungen in Höhe von zwei Milliarden Euro jährlich bringen. Dieses Ziel wird laut der TK deutlich verfehlt. Im Jahr 2014 wurden durch das Gesetz gerade einmal 320 Millionen Euro eingespart. "Die wirtschaftliche Entlastung der gesetzlichen Krankenversicherungen ist also auf einem homöopathischen Niveau“, sagte TK-Vorstandsvorsitzender Jens Baas. Wenn das Gesetz konsequent weiterentwickelt werde, seien jedoch viel größere Einsparungen möglich.
 

TK bemängelt Prüfung in der Praxis

 
Das AMNOG sieht vor, dass neue Medikamente vor einer Zulassung auf ihren Nutzen geprüft werden. Das Ergebnis der Prüfung entscheidet darüber, welche Preise die Pharmaunternehmen von den Kassen verlangen dürfen. Doch die TK sieht hier Mängel in der Praxis. So wurden von den 20 Präparaten, die 2012 neu auf den Markt kamen, nur zwölf vollständig bewertet. In den anderen Fällen waren das erwartete Verordnungsvolumen zu gering, die Arzneien nicht erstattungsfähig oder als Mittel gegen seltene Erkrankungen eingestuft. Die TK fordert daher, künftig sämtliche neuen Medikamente ohne Ausnahme zu bewerten.
 
Im Innovationsreport wurden die neuen Arzneimittel des Jahres 2012 nach einem Ampel-Schema bewertet. Danach boten die wenigsten Mittel einen Zusatznutzen. Nur ein Präparat erhielt die Wertung grün, sieben Medikamente wurden mit gelb und zwölf mit rot bewertet. Trotzdem wurden mehr als die Hälfte der untersuchten Mittel bereits in medizinische Leitlinien aufgenommen und von Ärzten verschrieben.
 

Pharmaindustrie konzentriert sich auf lukrative Bereiche

 
Die TK kritisiert zudem, dass sich die Pharmaindustrie bei ihrer Forschung auf lukrative Bereiche konzentrieren würde. So seien fünf der 20 neuen Präparate zur Behandlung von seltenen Krankheiten zugelassen worden. Dies sichere der Industrie eine schnelle Zulassung und hohe Preise. Dabei würden die Unternehmen Volkskrankheiten so umdefinieren, dass diese zu seltenen Krankheitsbildern bei kleinen Patientengruppen würden.
 
Die DAK Gesundheit hatte bereits kritisiert, dass Ärzte immer öfter Medikamente ohne wirklichen Zusatznutzen verschreiben würden.


Aktualisierung:
TK-Innovationsreport 2016
 

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