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Nur jedes zweite neue Medikament hat wirklichen Zusatznutzen

München, 18.2.2015 | 14:05 | mst

Nur jedes zweite neue Arzneimittel hat einen zusätzlichen Nutzen für Patienten und wirkt besser als herkömmliche Präparate. Trotzdem werden solche Mittel von Ärzten immer öfter verschrieben. Das zeigt eine Studie der DAK Gesundheit, welche die Krankenkasse am Dienstag vorgestellt hat.

Tabletten in VerpackungenNur jedes zweite Medikament hat einen wirklichen Zusatznutzen.
Nach Angaben der Kasse sei das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG) grundsätzlich ein Erfolg, da dadurch Arzneimittel wissenschaftlich bewertet würden. Allerdings gebe es in der Praxis noch Schwachstellen. Als Beispiel führt die DAK das Multiple-Sklerose-Medikament Fampyra an. Nach Prüfung des Medikaments durch den Gemeinsamen Bundesausschuss habe sich der Umsatz in den folgenden beiden Jahren verzehnfacht, obwohl das Mittel nachweislich keinen zusätzlichen Nutzen biete. Über die Gründe, warum die Ärzte ein solches Medikament so häufig verschreiben, kann die Krankenkasse nur spekulieren. Möglicherweise spielten hier Informationsmängel eine Rolle, sagte Herbert Rebscher, Chef der DAK.
 
Die Pharmaindustrie beklagt in einer Reaktion auf die Studie, dass es bei neuen Medikamenten eine einseitige Ausrichtung auf die Kostendämpfung gebe. Es müsse stärker die Versorgungsqualität der Patienten beachtet werden, sagte Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (vfa). Es sei allerdings gut, dass man jetzt die Auswirkungen des AMNOG auf die Patientenversorgung kritisch diskutiere. Eine Refinanzierung der hohen Forschungskosten ist laut Fischer nicht mehr gewährleistet, wenn die Medikamentenpreise in Deutschland unter den europäischen Durchschnitt sinken würden.
 
Die DAK hat für ihre Studie insgesamt 58 Wirkstoffe untersucht. Das AMNOG war 2011 in Kraft getreten, um den Kostensteigerungen bei Medikamenten entgegenzuwirken. Das Gesetz sieht vor, dass jedes neue Arzneimittel durch den Gemeinsamen Bundesausschuss von Krankenkassen, Ärzten und Kliniken auf seinen Zusatznutzen hin überprüft wird. Die Ergebnisse dieser Prüfung entscheiden darüber, welchen Preis die Hersteller von den Krankenkassen verlangen können.

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