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München, 17.7.2015 | 16:10 | mst
Ärztemangel in Deutschland? Von wegen, sagt zumindest die AOK. Nach einer aktuellen Studie ihres wissenschaftlichen Instituts Wido gibt es hierzulande nicht zu wenige Ärzte. Sie sind nur ungleich verteilt.
Die Lage auf dem Lande wird sich zudem zukünftig verschärfen, da in den nächsten Jahren viele Mediziner in den Ruhestand gehen werden. Aktuell sind rund ein Drittel aller Hausärzte mindestens 60 Jahre alt. In einzelnen Regionen sei die Versorgungslage daher kritisch, urteilt das Wido. Und zwar in Regionen, in denen eine vergleichsweise schlechte Versorgung, ein hoher Altersanteil der Mediziner und eine geringe Attraktivität für junge Ärzte zusammenkommen.
Die Bundesregierung will mit dem Versorgungsstärkungsgesetz die ungleiche Verteilung der Ärzte bekämpfen. Hierzu sollen junge Mediziner mit Zuschüssen in ländliche Regionen gelockt werden. Zudem sollen Praxen in überversorgten Gebieten geschlossen werden, wenn der Inhaber in den Ruhestand tritt. Diese Regel wurde im endgültigen Gesetz jedoch bereits aufgeweicht. So wird eine Praxis nur dann vom Markt genommen, wenn in der Region eine Überversorgung von mehr als 40 Prozent herrscht.
Aktualisierung:
Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen müssen sich ab dem 1. Januar 2025 auf deutlich höhere Beiträge einstellen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag soll voraussichtlich um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent steigen.
Nachdem vor einigen Wochen der Finanzierungsentwurf der Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für Kritik sorgte, stellt der Dachverband der Betriebskassen (BKK) nun erste Schätzungen für den Zusatzbeitrag im Jahr 2025 vor: Die Kassen erwarten den bislang höchsten Anstieg des Beitrags.
Die geplante Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) soll das Kliniksterben verhindern und die Versorgungsqualität verbessern. Für die Pläne zur Finanzierung der Reform erntet der Bundesgesundheitsminister nun Kritik aus dem Lager der Krankenkassen.