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Wie war die Strompreisentwicklung in Deutschland? Wenn Sie sich Ihre Stromrechnungen der letzten Jahre anschauen, werden Sie feststellen, dass die Strompreise stetig gestiegen sind. Und zwar nicht unwesentlich: Seit 2009 haben sich die Strompreise um durchschnittlich 30 Prozent erhöht, durch die Energiekrise sind die Strompreise dann nochmal sprunghaft angestiegen. Während Strom für Privathaushalte im Jahr 2000 im Schnitt noch 13,97 Cent pro Kilowattstunde kostete, sind es im Dezember 2023 durchschnittlich 29,69 Cent pro Kilowattstunde bei einem Verbrauch von 5.000 Kilowattstunden pro Jahr.
Die Liberalisierung des Strommarkts hatte zur Folge, dass seit 1998 Verbraucher ihren Stromversorger frei wählen können. Seitdem beliefern die Stromanbieter auch überregional Verbraucher mit Strom. Der Wettbewerb sollte wie bei der Abschaffung des Monopols auf dem Telefonmarkt zu Preissenkungen führen. Dann gingen einige neue Stromversorger in Konkurs, es fehlten staatliche Regulierungen für den Stromanbieterwechsel. Viele Versorger wurden zu Unternehmensverbänden zusammengefasst. Die sogenannten Energieriesen wurden geboren und auch die höheren Steuern wirkten sich negativ auf die Strompreisentwicklung aus. Die Preise stiegen erneut.
In keinem anderen Land Europas existiert eine so hohe Anzahl an Energieversorgungsunternehmen wie in Deutschland. Trotz des rückläufigen Stromverbrauchs in deutschen Haushalten zahlen Verbraucher immer mehr für Strom.
Stromverbraucher müssen seit 2010 mehr für Strom bezahlen, da Abgaben und Umlagen deutlich angehoben wurden. Die Energiekrise treibt die Beschaffungskosten in die Höhe. Darüber hinaus wurden weitere neue Preisbestandteile eingeführt. Die EEG-Umlage beispielsweise wurde 2020 von 2,05 Cent pro Kilowattstunde auf 6,76 Cent pro Kilowattstunde erhöht. Seit 2021 werden Verbraucher durch das Klimapaket des Bundesregierung entlastet: Die EEG-Umlage wurde auf 6,50 Cent pro Kilowattstunde Strom gesenkt. 2022 wurde die EEG-Umlage noch weiter gesenkt und zum 1. Juli 2022 abgeschafft. Ein besonders hoher Anstieg wurde im Jahr 2013 verzeichnet, als die EEG-Umlage von 3,59 Cent auf 5,28 Cent erhöht wurde. 2013 wurde auch die Offshore-Haftungsumlage eingeführt. Zudem stiegen die durchschnittlichen Netzentgelte im selben Jahr drastisch. In Folge kam es zu Beginn 2013 zu einem regelrechten Preissprung bei den Kosten für Strom.
Der Ukraine-Krieg verschärfte die Lage am Energiemarkt. Die Großhandelspreise für Strom befanden sich auf einem sehr hohen Preisniveau. Zur Veranschaulichung: Im Juni kostet eine Megawattstunde Strom 168 Euro (Stand 10.06.2022). Im Juni 2021 kostete eine Megawattstunde lediglich 72 € – ein Plus von 133 Prozent. Die EEG-Umlage sinkt 2022 zunächst von 6,5 auf 3,7 Cent pro Kilowattstunde. Zur Entlastung der Verbraucher wurde die Ökostromumlage zum 1. Juli 2022 abgeschafft. In der Übergangszeit wurde die EEG-Umlage den Übertragungsnetzbetreibern aus dem Sondervermögen „Energie- und Klimafonds“ erstattet. Ab Januar 2023 wird es die EEG-Umlage nicht mehr geben.
Verbraucher mussten 2021 mehr für Strom bezahlen als im Vorjahr. Aufgrund der steigenden EEG-Umlage mit steigenden Strompreisen 2021 gerechnet. Die EEG-Umlage wurde gedeckelt und 10,8 Milliarden aus dem Staatshaushalt investiert, um die Ökostromumlage auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde Strom zu stabilisieren. Die Netzentgelte erhöhten sich im bundesweiten Durchschnitt um vier Prozent. Durch gestiegene Kosten bei der Stromerzeugung in Kohle- und Gaskraftwerken, Produktionsrückgängen bei erneuerbaren Energien im Vergleich zum Vorjahr und gleichzeitig großer Nachfrage aus der Wirtschaft, waren die Strompreise Ende 2021 besonders hoch.