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Atomkraftwerk in England Neuer Reaktor in Hinkley Point ein finanzielles Risiko

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Der französische Staatskonzern Électricité de France (EdF) will das Atomkraftwerk im englischen Hinkley Point um einen neuen Reaktor erweitern: Neben den bestehenden Reaktoren A, der bereits stillgelegt wurde, und B soll Reaktorblock C neu entstehen, um nach Fertigstellung ab 2025 etwa sechs Millionen britische Haushalte mit Strom zu versorgen. Wie verschiedene Medien am Freitag berichteten, ist der Beschluss aufgrund finanzieller Risiken im Unternehmen selbst umstritten.

Atomkraftwerk: Erhalten die Kraftwerksbetreiber und Atomkonzerne eine Entschädigung für den Atomausstieg?
Der geplante Reaktor C in Hinkley Point stellt ein Risiko für EdF dar.
Die Kosten für Bau und Inbetriebnahme werden auf etwa 22 Milliarden Euro geschätzt. Nach dem Brexit könnten die Kosten unter anderem aus logistischen Gründen noch weiter ansteigen. Die Entscheidung für das Projekt war daher knapp: Zehn Verwaltungsratsmitglieder stimmten dafür, sieben dagegen. Bereits vor der Sitzung war ein Mitglied aus Protest von seinem Posten zurückgetreten.
 

Kritik aus den eigenen Reihen

Bereits im März dieses Jahres hat auch der damalige EdF-Finanzvorstand, Thomas Piquemal, seinen Posten geräumt, da er das Projekt nicht verantworten wollte: „Wer wettet 60 bis 70 Prozent seines Vermögens auf eine Technik, von der man immer noch nicht weiß, ob sie funktioniert, obwohl man seit zehn Jahren versucht, sie zu bauen?" kritisierte er damals laut Medienberichten.
 

Kritik auch von Greenpeace

"Diese Entscheidung führt das Unternehmen schnurstracks in den Bankrott und wird zu geringe Investitionen in die nukleare Sicherheit im französischen Kraftwerkspark nach sich ziehen", kritisierte die Umweltschutzorganisation laut Medienberichten die Entscheidung des französischen Konzerns Edf für den Bau des neuen Hinkley Point-Reaktors. Die Umweltschutzorganisation unterstützt eine Klage von deutschen Energieanbietern vor dem Europäischen Gerichtshof. Sie vermuten unerlaubte staatliche Beihilfen hinter dem Atomprojekt von EdF, da Frankreich zu 85 Prozent an dem Unternehmen beteiligt ist.
 

Konzern ist bereits finanziell angeschlagen

Wie die Nachrichtenagentur Reuters bereits im Februar berichtete, brach der Nettogewinn von EdF im vergangenen Jahr 2015 um 68 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro ein. Damit ist der Konzern bereits vor dem Baubeginn des neuen Reaktors finanziell angeschlagen. Zwar ist auch der chinesische Konzern CGN mit etwa acht Milliarden Euro beteiligt, dennoch schultert EdF den Großteil der Kosten.