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Hauptsache billig Bayern deckt Strombedarf mit Alibi-Ökostrom
Der Freistaat Bayern und zahlreiche bayerische Gemeinden kaufen Ökostrom, der wegen zu lascher Kriterien keinerlei zusätzlichen Nutzen für Umwelt und Energiewende bringt. Dies haben Recherchen des Bayerischen Rundfunks (BR) ergeben.

Für den Freistaat Bayern und zahlreiche Gemeinden zählt beim Strom vor allem der Preis.
Der Freistaat Bayern hat sich nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima selbst dazu verpflichtet, seinen Eigenbedarf an Strom nur noch mit Ökostrom zu decken. Allerdings ignoriert Bayern bei der Auswahl seines Stroms die Leitlinien des Umweltbundesamtes. Sie besagen unter anderem, dass ein Teil des Ökostroms aus Neuanlagen stammen muss. Nur so könne die Energiewende vorangebraucht werden. Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme von der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW in Berlin, sagte dem BR: "Der Strom muss aus Neuanlagen sein, so dass mit dem Ökostrom auch der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Energiewende beschleunigt wird."
Auch der Bayerische Gemeindetag bot seinen Mitgliedern Ökostrom ohne die wichtige Neuanlagenquote an, berichtet der BR. Energiereferent Stefan Graf sagte dem BR, man wolle den Kommunen günstige Energiepreise vermitteln. Der Preis sei also ein wesentlicher Punkt. So argumentiert auch das Bayerische Innenministerium. Grüner Strom nach strengeren Kriterien hätte möglicherweise mehr gekostet, so das Ministerium.
Andere Bundesländer legen mehr Wert auf Nachhaltigkeit. Nordrhein-Westfalen beispielsweise deckt seinen Eigenbedarf mit Ökostrom, der das Neuanlagenkriterium erfüllt. Und dieser kommt aus Bayern: Lieferant sind die Stadtwerke München.
Ökostrom ist kein geschützter Begriff
Das Problem: Der Begriff "Ökostrom" ist gesetzlich nicht geschützt. Es gibt jedoch bestimmte Label, an denen sich Kunden orientieren können, etwa das OK-Power-Label oder das Grüner Strom Label. Ökostrom, der mit diesem Siegel gekennzeichnet ist, stammt garantiert zu einem Teil aus Neuanlagen. Robert Werner, Geschäftsführer des wichtigsten deutschen Ökostrom-Gütesiegels OK-Power, betonte dem BR gegenüber, es sei "besonders kritisch zu sehen, wenn ausgerechnet die öffentlichen Einrichtungen Ökostrom beziehen, der effektiv keinen Beitrag zur Energiewende leistet."
Strompreis wichtiger als Nachhaltigkeit
Auch der Bayerische Gemeindetag bot seinen Mitgliedern Ökostrom ohne die wichtige Neuanlagenquote an, berichtet der BR. Energiereferent Stefan Graf sagte dem BR, man wolle den Kommunen günstige Energiepreise vermitteln. Der Preis sei also ein wesentlicher Punkt. So argumentiert auch das Bayerische Innenministerium. Grüner Strom nach strengeren Kriterien hätte möglicherweise mehr gekostet, so das Ministerium.
Nachhaltiger Ökostrom der Stadtwerke München geht nach NRW
Andere Bundesländer legen mehr Wert auf Nachhaltigkeit. Nordrhein-Westfalen beispielsweise deckt seinen Eigenbedarf mit Ökostrom, der das Neuanlagenkriterium erfüllt. Und dieser kommt aus Bayern: Lieferant sind die Stadtwerke München.
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