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Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Ärmere Haushalte leiden unter hohen Strompreisen
Einkommensschwache Haushalte sind die Leidtragenden der hohen Strompreise. Im Vergleich zu ihrem Einkommen werden sie durch die Strompreise stärker belastet als wohlhabendere Haushalte, berichtet die Welt.

Vor allem einkommensschwache Haushalte leiden unter einer hohen Stromrechnung.
Eine Forsa-Umfrage bei 11.375 Haushalten hat ergeben, dass die ärmsten zehn Prozent der deutschen Haushalte im Schnitt 1,5 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens allein für die EEG-Umlage ausgeben. Dagegen zahlen die die reichsten zehn Prozent nur 0,4 Prozent ihres Einkommens für die EEG-Umlage.
Das Institut schlägt verschiedene Lösungen für eine gerechtere Energiewende vor. Zum einen könnte man die Energiewende aus Steuern finanzieren. Diese richten sich progressiv nach dem Einkommen. Den Forschern zufolge würde dies der gesellschaftlichen Akzeptanz der Energiewende guttun. Der Nachteil: Die Finanzierung der Energiewende stünde dann in Konkurrenz zu allen anderen staatlichen Verwendungszwecken. „Gerade in Zeiten fallender Steuereinnahmen würde sich eine Regierung schwertun, die Ausgaben für die Energiewende weiter zu erhöhen, aber an anderer Stelle, etwa bei Bildung und Forschung oder bei den Transferleistungen für Bedürftige, die Ausgaben zu kürzen“, heißt es in der Studie.
Alternativ fordert das RWI, auf die Abgaben auf den Strompreis keine Mehrwertsteuer mehr zu erheben. Solche Steuerentlastungen machen sich bei ärmeren Haushalten überproportional stärker bemerkbar als in wohlhabenderen. Außerdem sei es sinnvoll, die Leistungen für Bezieher der Grundsicherung zu erhöhen, wenn die Strompreise steigen, so das RWI. Hierfür habe sich die Mehrheit der Verbraucher ausgesprochen, betonen die Forscher.
Mehrwertsteuer macht die Strompreise noch teurer
Hinzu kommen weitere Abgaben und Umlagen sowie die Netzentgelte. Zu guter Letzt muss die Mehrwertsteuer hinzugerechnet werden, die auf alle Bestandteile des Strompreises erhoben wird. So wurde aus der Ökostrom-Umlage 2014, die 6,24 Cent pro Kilowattstunde betrug, brutto eine Umlage von 7,42 Cent, hat das RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung berechnet. „Durch die Mehrwertsteuer „werden die Verbraucher stärker belastet, als es die Finanzierung der Energiewende erfordert, kritisiert das Institut.Ärmere Haushalte leiden unter hoher Stromrechnung
Einer Studie des RWI zufolge müssen armutsgefährdete Haushalte durchschnittlich 5,5 Prozent ihres Einkommens für die Stromrechnung aufbringen. Bei wohlhabenderen Haushalten fällt die Rechnung des Stromanbieters im Schnitt lediglich mit 2,1 Prozent ins Gewicht. Diese Ungerechtigkeit werde noch dadurch vergrößert, „dass wohlhabende Haushalte meist auch genug Kapital haben, um in die häufig sehr rentablen Solaranlagen auf dem eigenen Hausdach zu investieren“, heißt es in der Studie. Dabei wären wohlhabende Haushalte durchaus bereit, einen größeren Teil der Kosten für die Energiewende zu schultern und so einkommensschwache Haushalte zu entlasten, berichtet das RWI.
Kann die Energiewende aus Steuern finanziert werden?
Das Institut schlägt verschiedene Lösungen für eine gerechtere Energiewende vor. Zum einen könnte man die Energiewende aus Steuern finanzieren. Diese richten sich progressiv nach dem Einkommen. Den Forschern zufolge würde dies der gesellschaftlichen Akzeptanz der Energiewende guttun. Der Nachteil: Die Finanzierung der Energiewende stünde dann in Konkurrenz zu allen anderen staatlichen Verwendungszwecken. „Gerade in Zeiten fallender Steuereinnahmen würde sich eine Regierung schwertun, die Ausgaben für die Energiewende weiter zu erhöhen, aber an anderer Stelle, etwa bei Bildung und Forschung oder bei den Transferleistungen für Bedürftige, die Ausgaben zu kürzen“, heißt es in der Studie.
Verbraucher wünschen sich gerechtere Energiewende
Alternativ fordert das RWI, auf die Abgaben auf den Strompreis keine Mehrwertsteuer mehr zu erheben. Solche Steuerentlastungen machen sich bei ärmeren Haushalten überproportional stärker bemerkbar als in wohlhabenderen. Außerdem sei es sinnvoll, die Leistungen für Bezieher der Grundsicherung zu erhöhen, wenn die Strompreise steigen, so das RWI. Hierfür habe sich die Mehrheit der Verbraucher ausgesprochen, betonen die Forscher.
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