Atomausstieg: Endlagersuche wird teurer und dauert länger
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Die Suche nach einem geeigneten Endlager für Atommüll in Deutschland könnte teurer und langwieriger werden als bislang angenommen. Wie SPD-Politiker Michael Müller, der Vorsitzende der Endlager-Suchkommission des Bundestages, am Montag der Frankfurter Rundschau (FR) sagte, könnten die Ausgaben in den kommenden Jahrzehnten auf 50 bis 70 Milliarden Euro ansteigen, während die bisherigen Rücklagen der vier großen Atomkraftwerksbetreiber EnBW, Eon, RWE und Vattenfall, mit denen die Folgekosten des Kraftwerk-Rückbaus gestemmt werden sollen, insgesamt 40 Milliarden Euro umfassen. Auf den Staat kämen deshalb erhebliche finanzielle Risiken zu, warnte Müller. Als Grund nannte er die langen Verzögerungen bei der Standortsuche sowie beim dann folgenden Bau des Endlagers.

Damit würde sich der gesamte Prozess nach hinten verschieben, so dass auch die Einlagerung des Atommülls möglicherweise erst „zwischen 2075 und 2130“ abgeschlossen sein könnte, da die Prozedur des Castor-Transports aus den Zwischenlagern etwa 30 bis 80 Jahre in Anspruch nehmen könnte. Das Endlager wäre dann zwischen 2095 und 2170 ein verschlossenes Bergwerk.
Weil aber die bisherigen Zwischenlager nur für 40 Jahre genehmigt seien, könnte sich auch hier eine Verzögerung ergeben. Die Castoren müssten unter Umständen nämlich noch einmal umgelagert werden. Dabei handele es sich um „technisch, ökonomisch und institutionell aufwändige Prozesse“ heißt es laut FR in dem Papier der Kommission.
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