Private Krankenversicherung: Marktausblick von Assekurata

Der Bestand an privaten Krankenvollversicherungen ist leicht rückläufig. Dies hat für die Versicherer jedoch auch positive Auswirkungen auf ihre Ertragslage. Das geht aus dem aktuellen Marktausblick von Assekurata hervor.
 

Die Zahl der Versicherten mit einer privaten Krankenvollversicherung ist im vergangenen Jahr um 0,6 Prozent auf 8,83 Millionen gesunken. Für die Versicherungsunternehmen hat dies allerdings auch positive Effekte. So müssen sie laut der Ratingagentur Assekurata weniger Geld für Abschlussprovisionen ausgeben als eingeplant. Dies senke daher die Abschlusskosten. Daneben sei auch die aktuelle Kostenentwicklung in der privaten Krankenversicherung (PKV) günstig. Beides trägt laut der Ratingagentur dazu bei, dass das versicherungsgeschäftliche Ergebnis der PKV im Jahr 2013 bei rund 4,9 Milliarden Euro lag – deutlich höher als in den Vorjahren.
 
Stabile Verzinsung der Anlagen
 
Zudem müssten die privaten Krankenversicherer bei einem geringeren Wachstum auch weniger Geld am Kapitalmarkt anlegen. Das wirke sich bei den aktuellen Niedrigzinsen entlastend aus. Gleichzeitig erwirtschafteten die Unternehmen auf ihre Geldanlagen immer noch eine durchschnittliche Verzinsung von 4,03 Prozent. Das liege immer noch deutlich über dem Rechnungszins von rund 3,1 Prozent, mit dem die Alterungsrückstellungen der Versicherten verzinst werden müssten.
 
Für die Zukunft rechnet Assekurata zwar mit Beitragssteigerungen. Dies gelte jedoch genauso für die gesetzliche Krankenversicherung. Hier sei der Beitragssatz von 8,2 Prozent im Jahr 1971 auf aktuell 14,6 Prozent gestiegen. Zudem seien in den vergangenen Jahren Zuzahlungen sowie Leistungskürzungen für gesetzlich Versicherte beschlossen worden. Daher habe sich laut Assekurata das Preis-Leistungs-Verhältnis der gesetzlichen Krankenversicherung in den letzten 30 Jahren zunehmend verschlechtert.