Kassenpatienten warten fast drei Wochen länger auf den Facharzt

In Nordrhein-Westfalen müssen gesetzlich Versicherte durchschnittlich etwa 20 Tage länger auf einen Termin beim Facharzt warten als Privatpatienten. Dies zeigt Medienberichten zufolge eine aktuelle Erhebung der NRW-Grünen. Demnach sind die Unterschiede vor allem bei Radiologen und Hautärzten enorm: Kassenpatienten warten hier 33 beziehungsweise 25 Tage länger auf einen Termin.
 

Die telefonische Erhebung der Grünen deckte zudem regionale Unterschiede auf. So sind die Extra-Wartezeiten für gesetzlich Versicherte vor allem in Bonn mit 24 Tagen deutlich länger. In Münster müssen Kassenpatienten hingegen nur zwölf Tage länger als privat Versicherte warten.

Maria Klein-Schmeink, gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen, kritisierte die Terminvergabe der Ärzte. Es sei nicht akzeptabel, dass zwei Drittel der Privatpatienten innerhalb von drei Tagen einen Termin bekämen, mehr als zwei Drittel der gesetzlich Versicherten hingegen erst nach einem Monat. Klein-Schmeink forderte aus diesem Grund eine gemeinsame Honorarordnung für Ärzte als ersten Schritt hin zu einer sogenannten Bürgerversicherung. Die gleiche Leistung werde dann gleich bezahlt, sagte die Politikerin.

Die Grünen haben für die Erhebung insgesamt 405 Facharztpraxen kontaktiert. Sie gaben sich dabei jeweils einmal als Privatpatient und als gesetzlich Versicherter aus und fragten nach einem Termin. In die Untersuchung wurden Ärzte aus sechs Fachrichtungen in acht unterschiedlichen Regionen Nordrhein-Westfalens einbezogen.

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