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Bundesärztekammer fordert Reform der Krankenversicherung

München, 19.4.2013 | 15:28 | mtr

Die Bundesärztekammer hat sich klar dafür ausgesprochen, das duale Gesundheitssystem in Deutschland zu erhalten und weiter auszubauen. Das geht aus einer Reformskizze zur Finanzierung der Krankenversicherung hervor. Der Wettbewerb zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung müsse demnach beibehalten werden Nur indem die Dualität von gesetzlicher und privater Krankenversicherung beibehalten wird, könnte das Gesundheitssystem zukunftsfest gemacht und eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten sichergestellt werden. Hierfür sei es dringend erforderlich, die Finanzautonomie der gesetzlichen Krankenversicherung wiederherzustellen.

Wegweiser für Kassen- und Privatpatienten zeigen in unterschiedliche RichtungenDie Bundesärztekammer spricht sich in einem Reformkonzept für den Erhalt des dualen Gesundheitssystems aus.
Um die Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens langfristig sicherzustellen und konjunkturunabhängiger zu machen, fordert die Ärztekammer in Ihrem Reformpapier eine Weiterentwicklung des Versichertenanteils zu einem festen und einkommensunabhängigen Gesundheitsbeitrag. Hierfür soll Beitragsbemessungsgrundlage erweitert und sämtliche Einkommensarten (zum Beispiel Mieteinnahmen) eines Haushalts herangezogen werden.

Auf Basis aktueller Zahlen, würde sich dadurch ein Beitrag zwischen 135 Euro bis 170 Euro ergeben. Innerhalb einer Kasse wäre der Betrag für alle Versicherungsnehmer gleich hoch. Für Arbeitgeber soll nach weiterhin der gesetzlich festgeschriebene einkommensunabhängige Beitragssatz von 7,3 Prozent (bis zur heutigen Beitragsbemessungsgrenze) gelten. Um Versicherte mit niedrigen Einkommen finanziell nicht zu überlasten, soll der Gesundheitsbeitrag bei maximal neun Prozent des gesamten Haushaltseinkommens gedeckelt werden. Sollte der Beitrag diese Grenze, würden die Mehrkosten über einen steuerfinanzierten Sozialausgleich abgedeckt werden.

Zudem spricht sich die Bundesärztekammer auch eine Reform der privaten Krankenversicherung aus. So sollen die privaten Versicherer etwa ihre Tarife nachhaltiger und transparenter gestalten. Zusätzlich müssten dem Vorschlag der Bundesärztekammer zufolge Mindestanforderungen für Versorgungsleistungen der Gesellschaften festgelegt werden. Die private Krankenversicherung war in der Vergangenheit vor allem aufgrund der massiv steigenden finanziellen Belastungen für ältere Versicherte in die Kritik geraten.

Um solchen Belastungen und steigenden Kosten entgegenzuwirken, wollen SPD, Grüne und Linkspartei eine Bürgerversicherung einführen. Dadurch würden sämtliche Bürger und Einkommensarten versicherungs- beziehungsweise beitragspflichtig. Davon verspricht sich die Opposition eine solide finanzierte und sozial gerechtere Gesundheitsversorgung. Das Reformkonzept der Ärztekammer enthält einige Elemente einer Bürgerversicherung, ist jedoch dezidiert gegen ein solches Versicherungssystem ausgerichtet.

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