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Pflege-Report der AOK: Bis 2030 fehlen 130.000 zusätzliche Pflegekräfte

München, 9.7.2019 | 11:51 | mst

Das Wissenschaftliche Institut der AOK hat seinen aktuellen Pflegereport vorgestellt. Der Bedarf an Pflegekräften wird in den nächsten Jahren deutlich steigen – ebenso wie die Ausgaben der Pflegeversicherung.
 

Trainerin mit Gruppe von Senioren bei Gymnastik-KursDie Bevölkerung in Deutschland wird immer älter. Damit steigt auch die Zahl der Pflegebedürftigen.
Bis zum Jahr 2030 werden aufgrund der alternden Bevölkerung zusätzlich rund 130.000 Pflegekräfte benötigt. Dabei gibt es bereits heute einen Mangel an Pflegepersonal, wie aus dem aktuellen Pflegereport des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervorgeht.
 
Aktuell betreuten laut WIdO knapp 590.000 Pflegekräfte die gesetzlich versicherten Pflegebedürftigen. Der Bedarf wird bis 2030 auf 720.000 Fachkräfte klettern, bis 2050 sogar auf knapp eine Million.
 
Laut dem WIdO-Report waren 2017 knapp fünf Prozent (4,6 Prozent) der gesetzlich Versicherten pflegebedürftig. Dieser Anteil soll bis 2030 auf 5,5 Prozent steigen, bis 2050 auf 7,4 Prozent.
 
Wie genau sich der Pflegebedarf entwickeln wird, sei aber nicht genau vorherzusagen. So habe in der Vergangenheit die Zahl der Pflegebedürftigen stärker zugenommen, als es die Alterung der Bevölkerung habe erwarten lassen.

Ausgaben der Pflegeversicherung steigen bis 2022 auf 50 Milliarden Euro

Der Report stellt auch die Frage nach der künftigen Finanzierung der Pflegekosten. Die Ausgaben der Pflegeversicherung sind von 23 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf 40 Milliarden Euro in 2018 gestiegen. Bis 2022 erwartet das Institut einen weiteren Anstieg auf 50 Milliarden Euro – das wäre eine Steigerung von 220 Prozent innerhalb von zehn Jahren.

Pflegebedürftige zahlen im Heim 1.900 Euro aus eigener Tasche

Gleichzeitig werde der Eigenanteil steigen, den Pflegebedürftige selbst zahlen müssen. Schon heute zahlen sie laut WIdO bei einer stationären Pflege im Heim im Schnitt 740 Euro für pflegebedingte Ausgaben aus der eigenen Tasche. Rechnet man die Kosten für Unterkunft und Pflege sowie die Investitionskosten hinzu, liege der durchschnittliche Eigenanteil bei 1.900 Euro im Monat.

Das Institut fordert rasche Reformen, um die Grundidee der sozialen Pflegeversicherung zu erhalten. Dabei müsse auch geklärt werden, wie die Versorgung künftig gestaltet und die Inanspruchnahme von Leistungen gesteuert werden soll, sagte Antje Schwinger, Leiterin des Forschungsbereichs Pflege beim AOK-Institut.

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