Wo das Girokonto noch kostenlos ist, müssen Bankkunden immer öfter auf das Kleingedruckte achten: Einige Geldhäuser bieten die Kontoführung nur noch unter Vorbedingungen gebührenfrei an. Was es mit diesen Bedingungen auf sich hat und wo Sie auch heute noch ein bedingungslos kostenfreies Girokonto finden.
Ein
Girokonto ohne Kontoführungsgebühr zu finden, war lange Zeit ein Kinderspiel: Bankkunden konnten beinahe zu jeder beliebigen Direktbank wechseln. Kaum eine verlangte Gebühren. Auch einige Filialbanken hielten lange an der kostenlosen Kontoführung fest. Doch in den vergangenen Jahren
drehten viele Banken an der Preisschraube. Ausgerechnet die größte deutsche Direktbank, die ING, hat im Mai für einige Ihrer Kunden Kontoführungsgebühren eingeführt: Wer älter als 27 Jahre ist und keinen monatlichen Geldeingang von mindestens 700 Euro vorweisen kann, zahlt monatlich 4,90 Euro. Die ING ist dabei nicht die erste Direktbank, die die
kostenlose Kontoführung unter Vorbedingungen stellt. Und sie wird nicht die letzte bleiben.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema:
Wo ist das Girokonto (bald) nur noch unter Vorbedingungen kostenlos?
Nach der ING hat zuletzt auch die 1822direkt, die Direktbank-Tochter der Frankfurter Sparkasse, angekündigt, dass Ihr Standard-Girokonto „1822direkt-GiroSkyline“ (künftig: „Girokonto Klassik“) bald nur noch bei einem monatlichen Geldeingang von 700 Euro kostenlos ist. Andernfalls zahlen die Kunden der Bank ab August monatlich 3,90 Euro. Als Grund nennt das Geldhaus die anhaltende Niedrigzinsphase. Ähnliche Regelungen gibt es bereits etwa bei der Targobank oder der Volkswagen Bank.
Welche Bedingungen gibt es für die kostenlose Kontoführung?
Knüpft eine Bank die kostenlose Kontoführung an bestimmte Voraussetzungen, dann genügt es in der Regel, wenn der für das Kontomodell genannte
Mindestbetrag jeden Monat auf dem Konto eingeht. Wer eine bestimmte Altersgrenze noch nicht überschritten hat, muss bei einigen Banken generell nichts für die Kontoführung bezahlen. So verlangt etwa die Volkswagen Bank von Kunden über 27 Jahren 4,50 Euro, falls im Monat weniger als 1.000 Euro auf dem Volkswagen Girokonto eingehen. Bei der Targobank sind es 3,95 Euro, die alle Kunden bezahlen, wenn auf ihrem Girokonto weniger als 600 Euro eingehen.
Das eingehende Geld kann dabei durchaus aus verschiedenen Quellen stammen.
Neben Lohn oder Gehalt zählen zum Beispiel auch weitere Einnahmen wie Kindergeld oder BAföG. Nur wenn das Geld vom Kontoinhaber selbst eingezahlt wird, ist die Bedingung üblicherweise nicht erfüllt. Als Beispiel für solche Fälle nennt die ING etwa eigene Überweisungen, Wertpapierumsätze oder Gutschriften aus Rücklastschriften.
Wer ist von den Bedingungen betroffen?
Wer das
Girokonto auch
als Gehaltskonto nutzt, wird in den meisten Fällen von den neun Regelungen wenig merken. Schließlich ist der verlangte Mindesteingang vielfach so niedrig, dass er sich mit dem Gehalt oder der Rente leicht erreichen lässt. Wer das Girokonto aber zum Beispiel als Zweitkonto nutzt, tut sich mit dem Mindesteingang schon schwerer. In solchen Fällen kann sich der
Wechsel zu einer Bank lohnen,
bei der das Girokonto weiterhin für alle Kunden kostenlos ist.
Wo ist das Girokonto weiterhin für alle Kunden kostenlos?
Es gibt weiterhin einige Banken, bei denen das Girokonto für alle Kunden kostenlos bleibt. Dabei ist es noch nicht einmal zwingend erforderlich, zu einer reinen Online-Bank zu wechseln. Auch die Commerzbank zum Beispiel bietet ihren Kunden weiterhin ein
Girokonto ohne Jahresgebühr. Dabei sind auch alle Standard-Leistungen wie beleglose Überweisungen oder die Girocard kostenfrei.
Drei Girokonten, die für alle Kunden weiter kostenlos sind, im Vergleich: |
|
Kostenlose Girocard |
Kostenlose Kreditkarte |
Geldautomaten in Deutschland zum kostenlosen Abheben |
Dispozins |
Bundesweites Filial-Netz |
Commerzbank: Kostenloses Girokonto |
✓ |
✓ |
9.000 Automaten |
9,75 % |
✓ |
DKB: DKB-Cash |
✓ |
✓ |
57.763 Automaten |
6,74 % |
- |
Norisbank: Top-Girokonto |
✓ |
bei monatl. Geldeingang |
9.000 Automaten |
10,85 % |
- |
Wie funktioniert der Kontowechsel?
Mit einem
digitalen Kontowechsel ist der Kontoumzug meist bereits
in wenigen Minuten erledigt: Wechseln Sie Ihr Konto mit dem
digitalen Kontoumzug von CHECK24, werden Ihre Zahlungspartner wie der Mobilfunkanbieter oder Ihre Versicherungen automatisch über Ihre neue Bankverbindung informiert. Sie müssen dafür lediglich auswählen, an welche Ihrer Zahlungspartner die Benachrichtigung verschickt werden soll. Den Link zur Anwendung erhalten Sie bereits wenige Tage, nachdem Sie den Antrag zur Kontoeröffnung gestellt haben. Anschließend müssen Sie sich nur noch in Ihr altes Konto einloggen, um die Zahlungspartner auswählen, die über den Kontowechsel informiert werden sollen. Auch die Kündigung Ihres alten Kontos können Sie über den Dienst bereits in Auftrag geben.
Es empfiehlt sich, das alte Konto noch zwei bis drei Monate weiterzuführen, um Missverständnisse mit den Zahlungspartnern zu vermeiden. Wer den
digitalen Kontoumzug von CHECK24 nutzt, profitiert dabei von der
100-%-Funktioniert-Garantie: Das Vergleichsportal übernimmt bis zu drei Monate lang die Kontoführungsgebühren für Ihr altes Girokonto. Sollten durch den Kontowechsel Kosten, etwa für Mahnungen oder Lastschriftrückbuchungen entstehen, werden diese bis zu einer Höhe von 50 Euro ebenfalls übernommen.
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