Montag - Freitag von 8:00 - 20:00 Uhr
Gerne kontaktieren Sie uns per E-Mail:
krankenkassen@check24.de
München, 14.4.2015 | 13:45 | mst
Die Zahl der in Deutschland tätigen Ärzte hat sich im vergangenen Jahr auf 365.247 erhöht. Trotzdem reicht diese leichte Zunahme um 2,2 Prozent nicht aus, um den Bedarf zu decken. Das geht aus der am Dienstag vorgestellten Ärztestatistik der Bundesärztekammer (BÄK) hervor.
Das sei etwas mehr und doch zu wenig, fasste BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery die Ergebnisse der Statistik für das Jahr 2014 zusammen. Das leichte Plus reiche bei Weitem nicht aus, um die Lücken in der medizinischen Versorgung zu schließen, sagte Montgomery.
Die Zahlen zeigen, dass sich immer mehr Ärzte für eine Festanstellung entscheiden. Laut der BÄK legten vor allem junge Mediziner großen Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf, Familie und Freizeit und entschieden sich daher gegen eine eigene Praxis. Im vergangenen Jahr arbeiteten im ambulanten Bereich rund 26.300 Ärzte in einem Anstellungsverhältnis, 1993 lag diese Zahl noch bei rund 5.400. Die Zahl der Mediziner ohne ärztliche Tätigkeit hat sich zudem um 2,4 Prozent auf knapp 2.800 Ärzte erhöht.
Der Ärztemangel wird sich nach Darstellung der BÄK noch verschärfen, da 23 Prozent der niedergelassenen Ärzte planten, bis zum Jahr 2020 ihre Praxis aufzugeben. Hinzu komme ein Mehrbedarf an Medizinern, da die Behandlungsintensität durch die alternde Gesellschaft steigen werde. Deutschland habe nach Japan die zweitälteste Bevölkerung weltweit. Gleichzeitig altert auch die Ärzteschaft: 18,3 Prozent der Mediziner waren 2014 jünger als 35 Jahre. 1993 lag dieser Anteil noch bei 26,6 Prozent.
Für etwas Entlastung sorgen in Deutschland tätige Ärzte aus dem Ausland. Ihre Zahl stieg im vergangenen Jahr um rund 3.800 auf 40.000, während lediglich 2.400 Mediziner Deutschland verließen. Laut BÄK lässt sich der Ärztemangel nur abwehren, wenn mehr Mediziner ausgebildet werden. Derzeit gebe es an den deutschen Universitäten knapp 10.000 Studienplätze für Medizin. Aber mindestens zehn Prozent mehr seien notwendig, sagte der BÄK-Präsident.
Aktualisierung:
Nachdem vor einigen Wochen der Finanzierungsentwurf der Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für Kritik sorgte, stellt der Dachverband der Betriebskassen (BKK) nun erste Schätzungen für den Zusatzbeitrag im Jahr 2025 vor: Die Kassen erwarten den bislang höchsten Anstieg des Beitrags.
Die geplante Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) soll das Kliniksterben verhindern und die Versorgungsqualität verbessern. Für die Pläne zur Finanzierung der Reform erntet der Bundesgesundheitsminister nun Kritik aus dem Lager der Krankenkassen.
Aus der Prognose des GKV-Schätzerkreises ergibt sich ein finanzieller Mehrbedarf der gesetzlichen Krankenkassen, der rein rechnerisch eine Erhebung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages um 0,1 Prozentpunkte von aktuell 1,6 Prozent (2023) auf 1,7 Prozent für das Jahr 2024 notwendig macht.