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IGeL-Monitor: Viele IGeL-Leistungen schaden mehr als sie nutzen

München, 20.2.2017 | 11:36 | mst

Der Medizinische Dienst der Krankenkassen hat insgesamt 41 individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) bewertet, die Ärzte anbieten. Die Bilanz: Die meisten Zusatzleistungen bringen keinen Nutzen, viele schaden sogar.
 

Mann bei einer Akupunktur-Behandlung am KopfAkupunktur zur Migräne-Prophylaxe ist eine der wenigen IGeL-Leistungen, die einen nachweisbaren Nutzen hat.
Viele individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), die Ärzte anbieten, bringen mehr Schaden als Nutzen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDS).
 
Der Dienst hat insgesamt 41 Leistungen analysiert. Vier davon bewerten die Wissenschaftler negativ – hier ist der mögliche Schaden deutlich größer als der Nutzen. Dies sind die Colon-Hydro-Therapie (eine Form der Darmspülung), ein Ultraschall der Eierstöcke zur Krebsfrüherkennung, die Infusionstherapie bei einem Hörsturz sowie die Immunglobulin-G-Bestimmung zur Diagnose einer Nahrungsmittelallergie.
 
Weitere 17 stufen die Krankenkassen als tendenziell negativ ein. Bei 15 IGeL-Angeboten ist die Schaden-Nutzen-Bilanz unklar.
 
Lediglich drei Leistungen stufen die Krankenkassen als tendenziell positiv ein: die Akupunktur zur Prophylaxe bei Migräne, die Lichttherapie bei einer Winterdepression sowie die Stoßwellentherapie bei Fersenschmerz.
 
Keine Leistung wird uneingeschränkt positiv bewertet. Zwei Bewertungen werden derzeit überarbeitet.

Diagramm: Bewertung von IGeL-Leistungen durch den MDS (Februar 2017)
 

Ärzte: Krankenkassen sind scheinheilig

Die Ärzte kritisieren die Bilanz des Medizinischen Dienstes. Die Kassen seien hier scheinheilig unterwegs, sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).
 
„Einerseits verteufeln sie IGeL, andererseits bieten einige Kassen als Satzungsleistung selber Leistungen aus dem IGeL-Katalog an oder finanzieren bedenkenlos homöopathische Verfahren, für die es überhaupt keinen evidenzbasierten Nachweis gibt“, sagte Gassen.
 
Die kostenpflichtigen Zusatzleistungen sind nach Ansicht des KBV eine der wenigen Optionen, durch die der medizinische Fortschritt in die gesetzliche Krankenversicherung gelangen würde.
 
Der MDS veröffentlicht seine Bewertungen auf der Internetseite IGeL-Monitor. Hier können sich gesetzlich Versicherte seit fünf Jahren über die einzelnen IGeL-Angebote informieren.

Aktualisierung: IGeL-Report 2018

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