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Marktumstellung beim Gas Viele Haushalte müssen bis 2030 ihre Heizung umrüsten

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Die Niederlande haben beschlossen, spätestens ab 2030 kein Gas mehr nach Deutschland zu liefern. Viele Gashaushalte bis dahin ihre Heizungen umrüsten, um im Winter heizen zu können. Denn die Alternative zum holländischen Gas ist mit den bestehenden Anlagen nicht kompatibel, wie die Rheinische Post (RP) am Montag berichtete.

 

Gas-Pipelines im Sonnenuntergang
In Deutschland fließt ab 2030 kein L-Gas mehr - die Marktumstellung macht ein Umrüsten vieler Heizungen notwendig.
Bislang werden pro Jahr etwa 30 Milliarden Kubikmeter L-Gas aus den Niederlanden in mehr als fünf Millionen deutsche Haushalte geliefert. Laut RP-Bericht entspricht das etwa einem Drittel des Gesamtbedarfs an Gas hierzulande.
 

H-Gas anstatt L-Gas: Umrüstung in den Haushalten notwendig

Nach dem Wegfall von L-Gas aus Holland könnte das Flüssiggas LNG als Alternative dienen oder aber zusätzliche Gaslieferungen aus Ländern, die bereits Lieferanten sind, wie Russland, Norwegen oder Großbritannien. Sie liefern jedoch H-Gas, das einen höheren Brennwert hat als das bislang genutzte L-Gas. Neben neuen Pipelines für den Transport wird zudem durch die Marktumstellung beim Gas auch ein Umrüsten der Heiztechnik in den Haushalten notwendig.
 

Kosten und Aufwand für Umrüstung liegen beim Gasversorger

Betroffene Haushalte müssen jetzt jedoch nicht in Panik verfallen. Die Kosten und den Aufwand für eine reine Umrüstung übernehmen in der Regel die Versorger, wie auch die Bundesnetzagentur informiert. Die Kunden müssen selbst zunächst nicht aktiv werden. Sie werden in der Regel ein bis drei Jahre vor der konkreten Umstellung von ihrem örtlichen Versorger informiert. Ein Techniker übernimmt dann die Bestandsaufnahme der Geräte und plant die Umrüstungsmaßnahmen. Lediglich in Fällen, wo ein kompletter Austausch der Heizanlage notwendig ist, müssen Wohneigentümer die Kosten selbst tragen.


Ein Erdbeben in den Niederlanden ist schuld

Stein des Anstoßes für den Lieferstopp: Ein Erdbeben im niederländischen Dorf Huizingen im August 2012. Mit einer Stärke von 3,4 auf der Richterskala hat es mehrere Gebäude beschädigt. Das Dorf liegt inmitten eines großen Gasfördergebiets, das seit den 60er Jahren genutzt wurde. Es wurde sofort ein Zusammenhang vermutet und deshalb entschied die niederländische Regierung den Ausstieg aus dem Gasexport.

 

Was bedeuten L-Gas und H-Gas?

Es gibt das sogenannte Low calorific gas (L-Gas) und High calorific gas (H-Gas). L und H sagen somit etwas über den Brennwert und damit über den Energiegehalt des Gases aus: Je höher, bzw. reiner der Energiegehalt, desto mehr Energie wird bei der Verbrennung freigesetzt.
Während L-Gas zu etwa 80 bis 87 Prozent aus brennbarem Methan besteht, hat H-Gas einen Methan-Anteil von bis zu 98 Prozent. Somit kann H-Gas effizienter zur Verbrennung genutzt werden und erzielt eine höhere Leistung.
Ob L-Gas oder H-Gas zum Heizen geliefert wird, hängt bislang vom Wohnort ab. Durch die deutschlandweite Marktumstellung wird dies bis 2030 geändert. 

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