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EU-Parlament in der Kritik Import von Fracking-Gas aus den USA

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Am Dienstag wurde der Bericht zur EU-Strategie für Flüssigerdgas mit 415 Stimmen mehrheitlich vom EU-Parlament angenommen. Mit dem Beschluss wird unter anderem der Import von Fracking-Gas aus den USA begrüßt. Kritiker sehen den Vorstoß als Widerspruch zur allgemeinen Anti-Fracking-Haltung der EU-Länder.

Fracking, Transport, Preisentwicklung - die Zukunft des Erdgas hängt von vielen Faktoren ab.
Klimaschützer sehen den Ausbau der Gas-Infrastruktur kritisch.
Eine EU-Kommission wies bereits Anfang des Jahres auf einen Rückgang der EU-weiten Gaserzeugung hin und warnte vor Versorgungsmängeln. Jedoch ist der Gasbedarf der EU-Länder dank niedriger Kohlepreise derzeit so gering wie zuletzt vor 20 Jahren. Dennoch hält die EU-Kommission daran fest, mehr verflüssigtes Erdgas aus Drittstaaten einzuführen. Darüber hinaus sollen mithilfe von EU-Geldern Gasspeicher ausgebaut werden. Eines der Hauptargumente für den Import ist zudem mehr Unabhängigkeit von russischem Gas.
 

Pariser Klimaabkommen in Gefahr

Da bei der Produktion, Lieferung und dem Einsatz von Flüssiggas Methan entweicht, das klimaschädlicher ist als Kohlendioxid, sehen Umweltorganisationen die Strategie der Kommission äußerst kritisch. Laut Andy Gheorghiu von der Nichtregierungsorganisation „Food & Water Europe“ ist die Förderung fossiler Brennstoffe und der Ausbau der Gas-Infrastruktur eine Bedrohung für das Klimaschutzabkommen zur CO2-Reduzierung. Zudem stammen zwei Drittel des Gases aus den USA aus Fracking-Anlagen, auch dies wirkt auf Gheorghiu paradox: „Während mehrere EU Mitgliedstaaten Fracking-Moratorien oder Verbote eingeführt haben, ist es zynisch, gleichzeitig auf den Import von gefracktem Gas zu drängen“
 

Steuerzahler bezahlen Ausbau der Gas-Infrastruktur

Die EU schlägt laut Cornelia Ernst, energiepolitische Sprecherin der LINKEN im Europaparlament, einen falschen Kurs ein. Demnach liege die Gasnachfrage aufgrund von Effizienzmaßnahmen und dem Einsatz erneuerbarer Energien aktuell 23 Prozent unter dem Höchststand von 2010. „Wenn nun verstärkt in Flüssiggas investiert wird, schafft sich die EU eine Infrastruktur an, die sie nicht braucht, und die von allen Steuerzahlern bezahlt werden muss“, warnt die LINKEN-Politikerin.
 

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