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Corona: Lebenserwartung sinkt in den meisten Industrieländern

München, 9.11.2021 | 13:57 | mst

Eine internationale Forschergruppe hat untersucht, wie sich die Lebenserwartung in den Industrieländern entwickelt hat. In den meisten Ländern ist sie im vergangenen Jahr gesunken – es gibt nur wenige Ausnahmen.

Menschen auf Zebrastreifen in New York CityMenschen in New York: Auch in den USA ist die Lebenserwartung 2020 gesunken.
Die Lebenserwartung ist in den meisten Industriestaaten in Folge der Corona-Pandemie gesunken. Das zeigt eine Studie von Forschern des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock (MPIDR) sowie der Universitäten Oxford und Cambridge, die im Fachjournal „The BMJ“ veröffentlicht wurde.

Die Forscher haben die tatsächliche Lebenserwartung im Jahr 2020 mit den Werten verglichen, die auf Grundlage der Zahlen von 2005 bis 2019 zu erwarten gewesen wären. Sie fanden heraus, dass die Lebenserwartung in 31 der insgesamt 37 untersuchten Ländern zurückgegangen ist. Nur in Neuseeland, Taiwan sowie Norwegen stieg die Lebenserwartung im vergangenen Jahr an. In Dänemark, Island und Südkorea blieb sie unverändert.
 
„Das kann wohl auf die erfolgreiche Pandemiebekämpfung in diesen Ländern zurückgeführt werden“, erklärte Dmitri Jdanov, Leiter des Arbeitsbereichs Demografische Daten am MPIDR.

Stärkster Rückgang in Russland und den USA

Am stärksten ging die Lebenserwartung in Russland zurück: Sie fiel für Männer um 2,33 Jahre, für Frauen um 2,14 Jahre. An zweiter Stelle liegen die USA, wo die Lebenserwartung der Männer um 2,27 Jahre zurückging (Frauen: 1,61 Jahre). In Bulgarien fiel der Wert für Männer um 1,96 Jahre (Frauen: 1,37 Jahre).
 
In Deutschland verringerte sich die durchschnittliche Lebenserwartung um 0,43 Jahre bei den Männern sowie um 0,38 Jahre bei den Frauen.

Studie ermittelt die verlorenen Lebensjahre

Insgesamt errechneten die Forscher für die 31 Länder, in denen die Lebenserwartung gesunken ist, einen Verlust von 222 Millionen Lebensjahren. Das sind 28,1 Millionen verlorene Lebensjahre mehr als erwartet.
 
Dieser Wert ist laut der Studie fünfmal so hoch wie bei der schweren Grippe-Welle von 2015.
 
Um die verlorenen Lebensjahre zu ermitteln, haben die Forscher abgeschätzt, wie lange eine Person noch gelebt hätte, wenn sie nicht vorzeitig gestorben wäre. Sterben Menschen in einem höheren Alter, verlieren sie weniger Lebensjahre als junge Menschen.
 
Das sei der Unterschied zu Studien, welche die Übersterblichkeit als Folge der Corona-Pandemie messen würden, sagte Jdanov. Der Ansatz der verlorenen Lebensjahre berücksichtige hingegen die Altersverteilung der Sterblichkeit, indem sie Todesfälle in jüngerem Alter stärker gewichten würde.

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