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München, 21.8.2024 | 15:05 | dor
Der Bundeszuschuss für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) beträgt 2024 14,5 Milliarden Euro. Experten rechnen mit weiter steigenden Steuerzuschüssen in den kommenden Jahren und warnen vor den Folgen für junge Generationen.
Experten halten die zunehmende Steuerfinanzierung der GKV für problematisch. Steuermittel, die an die gesetzliche Krankenkasse gehen, können nicht in dringend notwendige Investitionen für die Zukunft fließen.
Rainer Schlegel, Präsident des Bundessozialgerichts, warnt: "Wenn wir heutige Sozialleistungen auf Pump finanzieren und Tilgung sowie Zinszahlungen auf die Zukunft verlagern, lassen wir künftige Generationen für unseren heutigen Konsum bezahlen."
Kritiker warnen zudem vor einer zunehmenden Abhängigkeit der Gesundheitsversorgung von der Haushaltslage. Florian Reuther, Direktor des PKV-Verbands, kritisiert: "Höhere Bundeszuschüsse lösen die Finanzprobleme der GKV nicht, sondern verstecken sie nur. Und die Gesundheitsversorgung gerät in Abhängigkeit des Finanzministers. Es drohe eine Versorgung nach Kassenlage."
Der PKV-Verband wertet den Anstieg der Bundeszuschüsse zunehmend als Wettbewerbsverzerrung, da sie die Beiträge zur GKV künstlich niedrig halten. Dadurch wird der Wettbewerb im dualen Gesundheitssystem zwischen GKV und PKV gestört, was der Qualität der Gesundheitsversorgung in Deutschland schade.
Im Gegensatz zur GKV erhält die PKV keine Steuermittel. Stattdessen sorgt die PKV durch die Bildung von Alterungsrückstellungen in jedem einzelnen Vertrag dafür, dass jede Generation ihre eigenen Gesundheits- und Pflegekosten selbst abdecken kann. Damit leistet die private Krankenversicherung einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung des Gesundheitssystems im demografischen Wandel.
Für die Zukunft warnen Fachleute vor möglichen Leistungskürzungen oder Beitragserhöhungen in der GKV. Das Wissenschaftliche Institut der PKV betont, dass die finanzielle Schieflage der GKV trotz der Bundeszuschüsse weiter besteht. Es sei zu erwarten, dass es "über kurz oder lang erneute Diskussionen über Beitragssatzerhöhungen oder gar noch unpopulärere Leistungskürzungen geben wird."
Quellen:
Nun haben auch die drei größten Kassen ihre Beiträge für 2025 veröffentlicht - Versicherte müssen mit zusätzlichen Kosten von bis zu 827 Euro pro Jahr rechnen.
Die Debeka hat für das kommende Jahr deutliche Preisanpassungen angekündigt. Ab Januar 2025 werden die Beiträge je nach Tarif und Alter bis zu 40 Prozent steigen. Besonders Beamte und Angestellte sind betroffen.
Für gutverdienende Angestellte in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bedeutet das steigende Beiträge und einen erschwerten Wechsel in die private Krankenversicherung (PKV).