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PKV-Tarife oft mit mangelhaftem Versicherungsschutz

München, 12.6.2012 | 16:09 | tei

Entgegen der landläufigen Einschätzung bieten viele Tarife der privaten Krankenversicherung (PKV) offenbar nur unzureichenden Schutz. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Kieler Instituts für Mikrodaten-Analyse (IfMDA) und der Frankfurter Beratungsfirma Premiumcircle. In der Untersuchung heißt es, die rund zehn Millionen Privatversicherten müssten sich mit "teils existentiellen Leistungsausschlüssen im Krankheitsfall" abfinden.

Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass viele PKV-Tarife nur mangelhaften Versicherungsschutz bieten.Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass viele PKV-Tarife nur mangelhaften Versicherungsschutz bieten.
Wie Claus-Dieter Gorr, Geschäftsführer von Premiumcircle, dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" sagte, leisten über 80 Prozent der Tarifsysteme der privaten Versicherer weniger als die gesetzliche Konkurrenz. Dabei handle es sich auch um Leistungen, die in der gesetzlichen Krankenversicherung fest verankert seien. Als Beispiel führte Gorr etwa die häusliche Krankenpflege an.

Für die Analyse wurden 85 verschiedene Leistungen herangezogen, die sich zum Großteil am Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung orientieren. Zudem wurden auch Leistungen der privaten Versicherung berücksichtigt, die nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen werden. Untersucht wurden 32 private Krankenversicherer, die 208 Tarifsysteme mit insgesamt 1567 verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten anboten. Dabei konnte kein Produkt alle 85 Kriterien erfüllen, viele Versicherer kamen sogar auf weniger als 50 der untersuchten Standards. Laut IfMDA-Leiter Thomas Dabrinski konnte dabei auch kein Zusammenhang zwischen Leistungsumfang und Prämienhöhe festgestellt werden.

In erster Linie bemängelten die Experten, dass etliche Versicherer eventuell notwendige Anschlussheilbehandlungen, Psychotherapien oder medizinische Hilfsmittel nur eingeschränkt erstatten. Die Tarife seien nicht bedarfsgerecht für den Endkunden entwickelt worden, heißt es in dem Papier. Selbst innerhalb der Branche werden Stimmen nach einem Mindestversicherungsschutz laut. Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der Ergo-Tochter DKV, forderte einen Mindeststandard in Bereichen, die vor allem für ältere Menschen relevant werden. Volker Leienbach, Direktor des Verbands der Privaten Krankenversicherung, verteidigt hingegen das System: Er sagte dem Spiegel, dass viele Tarife wesentlich mehr leisten würden als die gesetzliche Krankenversicherung und verwies dabei etwa auf das Beispiel Zahnersatz.

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