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Gesundheitssystem: PKV zahlt zwölf Milliarden Euro mehr als Krankenkassen

München, 29.12.2016 | 10:00 | are

Die privaten Krankenversicherer zahlen zwölf Milliarden Euro mehr in das deutsche Gesundheitssystem ein als die gesetzlichen Kassen. Das geht aus einer Datenanalyse des Wissenschaftlichen Instituts der Privaten Krankenversicherung (PKV) hervor, über die die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Mittwoch berichtete. 

Krankenhaus-zwei-ÄrzteDurch die Zahlungen der PKV erhalten Ärzte, Krankenhäuser und Apotheker Mehreinnahmen in Milliardenhöhe.
Das Wissenschaftliche Institut der PKV hat ermittelt, dass das Gesundheitssystem im Jahr 2014 allein wegen der PKV Mehreinnahmen von 12,5 Milliarden Euro erzielt hat. Diese Mehreinnahmen werden durch grundsätzliche Unterschiede im Vergütungssystem der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hervorgerufen.

Demnach haben die privaten Krankenversicherer mehr als 32 Milliarden Euro für Behandlungen, Ärzte, Medikamente sowie Heil- und Hilfsmittel ihrer Versicherten ausgegeben. Für Kassenpatienten würden die Ausgaben für vergleichbare Leistungen lediglich bei knapp 20 Milliarden Euro liegen.

Leistungsausgaben wachsen in der GKV schneller

Sowohl in der privaten als auch der gesetzlichen Krankenversicherung steigen die Kosten durch den medizinischen Fortschritt und den demografischen Wandel kontinuierlich an. Die Studie zeigt, dass die Ausgaben der PKV zwischen 2006 und 2014 um 32 Prozent gestiegen sind.

In der GKV liegt der Kostenzuwachs dagegen bei 39 Prozent. „Damit ist es den PKV-Unternehmen gelungen, das Ausgabenwachstum in den letzten Jahren niedriger zu halten als in der GKV“, so der Studienautor Frank Wild.

Finanzielle Bedeutung der PKV gestiegen

Den Mehrumsatz der Privatversicherten für das Gesundheitssystem berechnet das Wissenschaftliche Institut der PKV seit 2006. Von Beginn der Berechnungen bis 2014 sei dieser Mehrumsatz um 28,5 Prozent gestiegen. „Damit nahm die finanzielle Bedeutung der PKV für das deutsche Gesundheitswesen im Beobachtungszeitraum zu“, so Wild.

Würde es die PKV nicht mehr geben, müssten Ärzte und Apotheker auf diese Mehreinnahmen verzichten – oder die gesetzlichen Krankenkassen müssten die Lücke ausgleichen. Dies wäre allerdings nur mit einem Anstieg der Krankenkassenbeiträge möglich.

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