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Beitragssteigerung in der PKV: Verbraucherschützer fordern Reform

München, 30.3.2012 | 16:31 | tei

Angesichts der jüngsten Beitragssteigerungen in der privaten Krankenversicherung (PKV) fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) grundlegende Reformen. So müsse vor allem der Wechsel in günstigere Tarife problemlos möglich gemacht werden. Zudem fehle es der PKV an einer wirksamen Kostendämpfung. Ein Vorschlag des vzbv ist unter anderem, die Kostenabrechnung künftig nur noch zwischen den Versicherern und den eigentlichen Leistungserbringern (also beispielsweise Ärzte und Krankenhäuser) ablaufen zu lassen.

Vzbv-Vorstand Gerd Billen fordert eine grundlegende Reform der PKV. Foto: vzbv / Dominik Butzmann.Vzbv-Vorstand Gerd Billen fordert eine grundlegende Reform der PKV. Foto: vzbv / Dominik Butzmann.
Dadurch müssten die Verbraucher nicht länger mit ihrer Versicherung um eine Erstattung feilschen. Die Versicherer könnten wiederum die von Ärzten erbrachten Leistungen kontrollieren und prüfen, ob diese medizinisch notwendig waren. Zudem könnten sie durch Spezialverträge Kosten senken. Bislang erhalten Privatpatienten von ihren Ärzten eine Rechnung, die sie bei ihrer Versicherung einreichen. Ausschlagegebend für die Generalkritik war eine Untersuchung des Verbands. Hierbei wurden 144 Beschwerden von Privatversicherten analysiert - deren Beiträge wurden dem Ergebnis nach zum Jahreswechsel durchschnittlich um 23,9 Prozent teurer. In der Spitze mussten die Versicherten sogar 60 Prozent höhere Beiträge zahlen. Zudem konnten Versicherte lediglich in vier der untersuchten Fälle ohne Schwierigkeiten in einen günstigeren Tarif wechseln - obwohl Privatpatienten ein gesetzlich verankertes Recht dazu haben.

Verbandsvorstand Gerd Billen rief Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) auf, "Gerechtigkeitsdefizite auszugleichen und Effizienzsteigerungen zu erzielen." Der Minister sieht indes keinen Anlass zu Handeln - vielmehr seien die Versicherer in der Bringschuld. Es sei Aufgabe der Privatversicherer, alternative Angebote zu unterbreiten, sagte er dem Norddeutschen Rundfunk. Sie müssten zeigen, dass es auch neue und günstige Tarife gäbe. Am dualen Gesundheitssystem mit gesetzlicher und privater Krankenversicherung will Bahr allerdings nicht rütteln.

Der Verband der Privaten Krankenversicherer bezeichnete die Untersuchung der Verbraucherschützer indes als unseriös. Verbands-Direktor Volker Leienbach teilte mit, dass verschiedene Branchen-Analysehäuser aktuell eine Beitragssteigerung von im Schnitt etwa zwei Prozent errechneten. Zudem verwies er auf das gesetzliche Recht der Kunden, in preiswertere Tarife des Versicherers zu wechseln. Dass der vzbv den brancheneinheitlichen Standardtarif mit geringeren Beiträgen außer Acht gelassen habe, wecke Zweifel an der Qualität der Untersuchung.

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