Sachsen-Anhalt: Zahl der Hundebisse gesunken

Seit der Novelle des sachsen-anhaltischen Hundegesetzes im Jahr 2009 werden in dem Bundesland immer weniger Menschen von Hunden gebissen. Wie die Staatskanzlei in Magdeburg am Dienstag mitteilte, wurden im vergangenen Jahr insgesamt 140 sogenannte Beißunfälle registriert - im Jahr 2010 waren es noch 221 Vorfälle.

In erster Linie wurde das Gesetz reformiert, um die Bevölkerung vor gefährlichen Hunden zu schützen. Demnach müssen seitdem alle Hundehalter in Sachsen-Anhalt ihr Tier kennzeichnen und zentral registrieren lassen. Zudem ist eine Hundehaftpflichtversicherung verpflichtend vorgeschrieben. Für Hunde, die von den Behörden gemäß den gesetzlichen Kriterien als gefährlich eingestuft werden, gelten zudem die gleichen Haltungsbedingungen wie für Kampfhunde.

Gefährliche Hunde dürfen in dem Bundesland prinzipiell nur dann gehalten werden, wenn sie einen Wesenstest bestehen. Zudem muss der Halter das 18. Lebensjahr vollendet haben und seinerseits eine Sachkundeprüfung erfolgreich abschließen. Kritiker weisen indes darauf hin, dass die Reform auch Probleme mit sich bringt. Catrin Rhode vom Dessauer Tierasyl sagte der Mitteldeutschen Zeitung, dass sehr viele Menschen ihre "Listenhund" ins Tierheim gebracht hätten, nachdem Gesetz verschärft worden war.

Auch wenn sich die Situation inzwischen wieder beruhigt habe, seien problematische Hunderassen extrem schwierig zu vermitteln. Das Hauptproblem seien dabei die Anschaffungs- und Haltungskosten, so Rhode. Ein Wesenstest und Hunde-Führerschein für einen Listenhund könne bis zu 500 Euro kosten hinzu komme eine erhöhte Steuer für gefährliche Hunde. In Dessau beträgt die Steuer für Kampfhunde etwa 700 Euro pro Jahr. Die Landesregierung verteidigt jedoch die Novelle und verweist darauf, dass viele Bundesländer sich das sachsen-anhaltische Gesetz zum Vorbild genommen hätten.