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Kontaktloses Bezahlen mit Girocard kommt deutschlandweit

München, 21.11.2016 | 12:34 | lsc

Girocard vors Bezahlterminal halten – und fertig! Bis 2020 sollen die meisten Kartenbesitzer so bezahlen können. Ingo Limburg von Euro Kartensysteme beantwortet die wichtigsten Fragen zum kontaktlosen Bezahlen.

kontaktlos Zahlen mit der Girocard
So bezahlen Sie kontaktlos: Einfach die Girocard vor das Terminal halten. Bei Beträgen bis zu 25 Euro entfällt die PIN-Eingabe.
Mit vielen Kreditkarten geht es schon, bald sollen auch die meisten Besitzer einer Girocard kontaktlos bezahlen können. Statt die Karte ins Bezahlterminal zu stecken, müssen Verbraucher sie dabei nur noch für weniger als eine Sekunde mit geringem Abstand vor das Terminal halten – schon ist die Zahlung getätigt. Bei Beträgen bis zu 25 Euro entfällt die PIN-Eingabe. Voraussetzung für kontaktlose Zahlungen mit Girocard ist, dass sowohl das Terminal als auch die Karte mit einem NFC-Chip für den Nahfunk (Near Field Communication) und der entsprechenden Software ausgestattet sind.

In Kassel testet die Deutsche Kreditwirtschaft seit April dieses Jahres sämtliche neuen Funktionen der Girocard auf ihre Alltagstauglichkeit – so auch das kontaktlose Bezahlen. Kassel wurde zur sogenannten „Girocard City“ auserkoren, weil die Stadt hinsichtlich der Verteilung, Nutzung und dem Besitz von Girocards repräsentativ für Deutschland ist. Marketingleiter Ingo Limburg berichtet von den wichtigsten Erkenntnissen aus dem Projekt und darüber, wie weit die Einführung kontaktloser Girocards mittlerweile fortgeschritten ist.

Wer hat denn schon eine Girocard mit Kontaktlos-Funktion?

Limburg: Bis Mitte 2016 haben die Kasseler Bank, die Volksbank Baunatal und die VR Bank Göttingen im ersten Pilotprojekt von Girocard City 130.000 kontaktlose Girocards an ihre Kunden ausgegeben. Dabei handelt es sich um die ganz normale Girocard, die jeder Kunde seit über 25 Jahren gewohnt ist. Der einzige Unterschied bei diesen Karten ist, dass sie über eine zusätzliche kontaktlose Schnittstelle verfügen. Jeder kann Girocards mit der neuen Funktion am Kontaktlos-Symbol erkennen, das auf die Karte gedruckt ist. Es zeigt vier Wellen hintereinander und ähnelt dem Symbol für WLAN.

Wann erhalte auch ich eine Girocard zum kontaktlosen Bezahlen?

Limburg: In der Region Kassel geben die Kasseler Sparkasse sowie die Kasseler Bank Girocards mit Kontaktlos-Funktion aus. Seit Mitte 2016 läuft die deutschlandweite Ausgabe kontaktloser Karten bei allen VR-Banken und Sparkassen. Das geschieht im regulären Austausch, der bei Girocards alle vier Jahre ansteht: Läuft eine Karte ab, erhält der Kunde eine neue Girocard mit Kontaktlos-Funktion. Eine Gebühr speziell für die Nutzung dieser Funktion muss der Kunde übrigens nicht bezahlen.

Bis Jahresende werden deutschlandweit insgesamt 14 Millionen Girocards ausgegeben sein, die kontaktloses Bezahlen direkt vom Konto ermöglichen. Bis zum Jahr 2020 werden etwa 75 Millionen Girocards der Sparkassen und VR-Banken zum kontaktlosen Bezahlen in Deutschland im Umlauf sein. Sofern weitere Institute entscheiden, die Girocard kontaktlos auszugeben, kann sich diese Zahl auch erhöhen. Zudem stellt der Handel die Girocard-Terminals um, um Schritt für Schritt eine flächendeckende Akzeptanz von kontaktlosen Girocard-Transaktionen zu ermöglichen.

Kontaktloses Bezahlen gehört in Kassel längst zum Alltag

Wo kann ich denn schon überall kontaktlos mit der Girocard bezahlen?

Limburg: An dem Piloten der Volksbanken Raiffeisenbanken, der bereits seit rund einem Jahr in Kassel läuft, nehmen Händler aller Branchen und Größen teil. Apotheken, Buchhandlungen und Bekleidungsgeschäfte gehören ebenso dazu wie viele Edeka-Filialen und Spielwarengeschäfte. Über den aktuellen deutschlandweiten Stand aller Händler, die kontaktloses Bezahlen ermöglichen, liegt uns derzeit leider keine Übersicht vor.

Wie viele Girocard-Besitzer nutzen nach den Erfahrungen aus dem Projekt die Kontaktlos-Funktion im Handel und für Einkäufe in welcher Höhe?

Limburg: Das Projekt in Kassel hat gezeigt, dass Kunden ihre Karte für Beträge jeglicher Höhe benutzen. Dass kontaktloses Bezahlen bei den Karteninhabern in die Alltagsnutzung übergegangen ist, kann man auch daran erkennen, dass 47 Prozent der Girocard Kontaktlos-Transaktionen für Beträge unter 25 Euro eingesetzt werden. Diese Summen werden in Deutschland klassischerweise häufig bar bezahlt.

Etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) aller Kontaktlos-Transaktionen mit den Girocards der Volks- und Raiffeisenbanken werden aktuell für Beträge über 25 Euro durchgeführt – hierfür ist allerdings eine PIN-Eingabe erforderlich.

In einigen Kasseler Filialen einer Lebensmitteleinzelhandelskette ist sogar schon mehr als jede zehnte Zahlung mit der Girocard eine kontaktlose Zahlung.

Zahlen Männer oder Frauen beziehungsweise jüngere oder ältere Verbraucher öfter kontaktlos?

Kunden aller Altersgruppen und Geschlechter verwenden die Funktion gleichermaßen. Einzig bei Kunden zwischen 25 und 49 Jahren liegt die Nutzung ganz leicht über dem Durchschnitt.

Missbrauch und Diebstahl: So sicher sind kontaktlose Girocards

NFC-Symbol für kontaktloses Bezahlen

Dieses Symbol steht für kontaktloses Bezahlen.

Wer haftet, wenn mir die Karte gestohlen wird und der Dieb damit kontaktlos einkauft?

Limburg: Im Falle des Kartenverlusts haftet der Karteninhaber vom Zeitpunkt des Verlusts der Karte bis zur Sperrung mit maximal 150 Euro für entstandenen Schaden. Grundsätzlich haftet er allerdings nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Grob fahrlässig wäre zum Beispiel, Karte und PIN gemeinsam aufzubewahren oder die Karte nicht sperren zu lassen, obwohl der Besitzer feststellt, dass sie fehlt.

Ab dem Zeitpunkt der Sperrmeldung haften in der Regel die Banken und Sparkassen für auftretende Schäden. Deshalb ist es wichtig, umgehend beim kartenausgebenden Institut oder dem zentralen Sperrnotruf 116 116 die Karte zu sperren.

Darüber hinaus gelten die AGB des kartenausgebenden Instituts, in denen die Haftungsbedingungen für den Karteninhaber je nach Bank individuell geregelt sind.

Muss ich die Kontaktlos-Funktion nutzen?

Limburg: Die kontaktlose Schnittstelle ist zum Zeitpunkt des Versands an den Kunden noch nicht freigeschaltet. Die Funktion wird erst dann aktiviert, wenn der Kunde die Girocard zum ersten Mal in ein Bezahlterminal oder einen Geldautomaten steckt. Wer die kontaktlose Funktion nicht nutzen möchte, kann diese am Geldautomaten seiner Bank oder Sparkasse selber abschalten. Sollte man es sich irgendwann doch anders überlegen, kann man die Funktion wieder anschalten.

In einem Test für stern TV hat der IT-Experte Tobias Schrödel mit einem Smartphone und einer speziellen App in Sekundenschnelle die Kartendaten kontaktloser Kreditkarten ausgelesen und anschließend damit bei Amazon eingekauft. Könnte das mit kontaktlosen Girocards auch passieren? Wie können sich Gircocard-Besitzer vor solchen Übergriffen schützen?

Limburg: Lediglich zahlungsrelevante Daten werden bei der Bezahlung im Girocard-System übermittelt. Dazu gehören die PAN-Nummer der Girocard, das Ablaufdatum der Karte sowie der Zahlbetrag. Die PAN-Nummer (Primary Account Number) ist die Kartennummer, die nötig ist, um die Zahlung dem richtigen Konto zuzuordnen. Eine Girocard-Zahlung alleine mit Kenntnis einer PAN-Nummer ist nicht möglich. Auch das Ablaufdatum der Karte oder den Zahlbetrag einer Transaktion zu kennen, befähigt nicht dazu, online eine Girocard-Transaktion durchzuführen. Eine Girocard-Transaktion unterscheidet sich zudem von einer Kreditkartenzahlung. Ein Einkauf im Internet ist mit der Girocard mit diesen Daten nicht möglich.

Um zusätzlich sicher zu gehen, dass alle Kontobewegungen rechtmäßig durchgeführt wurden, ist es unabhängig von der kontaktlosen Zahlmöglichkeit ratsam, die Kontobewegungen regelmäßig zu überprüfen, zum Beispiel anhand des Kontoauszugs. Bei einer nicht autorisierten Lastschrift hat der Kunde bis zu 13 Monate Zeit, ihr zu widersprechen.

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