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Vorstand spricht von "Zäsur"
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Girokonto bei Sparda-Bank Berlin künftig nicht mehr kostenlos

München, 04.08.2017 | 11:30 | nze

Wegbrechende Zinseinnahmen und Negativzinsen könne die Bank nicht länger anders abfedern als durch Gebühren, so der Vorstand. Wer künftig wie viel fürs Konto bezahlen muss.

Girokonto: Dispozinsen sollen gedeckelt werden
Zwei Mal monatlich können Nutzer des Giro Plus bei der Sparda-Bank Berlin Auszüge kostenlos am Automaten drucken.
Von einer „Zeitenwende“ spricht Martin Laubisch, der stellvertretenden Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank Berlin, sein Vorstandskollege Rolf Huxoll sieht eine „Zäsur in der Geschichte unseres Unternehmens“ gekommen: In einem knapp dreiminütigen Video auf der Internetseite der Bank erläutert die Führungsriege, warum die Sparda-Bank Berlin ab Oktober Geld fürs Girokonto verlangt. „Negativzinsen sind für uns Realität“, sagt Vorstandschef Frank Kohler in dem Film. Diese und gesunkene Zinseinahmen könne das Geldhaus nicht mehr anders kompensieren als durch Kontogebühren.

Ab Oktober kostet das auf Online-Nutzer zugeschnittene Girokonto Direkt 1,50 Euro Grundgebühr im Monat. Nutzer dieses Kontomodells erhalten Kontoauszüge in einen digitalen Briefkasten, können sich diese aber nicht am Kontoauszugsdrucker in Papierform ausgeben oder per Post schicken lassen. Für jeden Auftrag in der Filiale oder per Beleg zahlen sie 3 Euro und für Aufträge an einem Selbstbedienungsterminal 1,50 Euro. Diese Leistungen sind für Nutzer des Girokonto Plus kostenlos. Sie können außerdem zwei Mal im Monat kostenlos Auszüge am Automaten ausdrucken, für den Postversand berechnet ihnen die Bank das Porto. Voraussetzung für Nutzung beider Kontomodelle ist die Mitgliedschaft bei der genossenschaftlichen Sparda-Bank sowie ein monatliches Einkommen.

11,90 Euro Grundgebühr für Zweitkonten und Nicht-Mitglieder

Das Konto mit dem Namen Jugend Giro für Schüler, Studenten, Auszubildende oder Wehrdienstleistende ist auch ab Oktober kostenlos. Wer nicht Mitglied der Sparda-Bank ist oder kein regelmäßiges Einkommen auf das Konto erhält, der zahlt ab Oktober monatlich 11,90 Euro Grundgebühr. Diese Summe wird auch für alle Konten fällig, die Nutzer eines der anderen Kontenmodelle zusätzlich zu ihrem Hauptkonto bei der Bank führen.

Die Sparda-Bank Berlin ist nicht die erste Bank, die sich vom seit Jahren etablierten kostenlosen Girokonto verabschiedet. Vor einem Jahr hatte die Postbank das Ende des Gratis-Kontos für ihre Kunden verkündet. Dass das neue Gebührenmodell auch für die Sparda-Bank Berlin einen Kulturwandel bedeutet, macht Vorstandsvize Laubisch in dem Video deutlich: „Seit über 25 Jahren kennen wir unser Girokonto nur mit dem Ansatz gebührenfreies Girokonto.“

Sparda-Bank Berlin hat im Juni Strafzinsen angekündigt

Über die Veröffentlichung des Videos und der neuen Kontobedingungen auf der Internetseite hatte zuerst die Frankfurter Allgemeine berichtet. Die rund 450.000 Girokontoinhaber der Sparda-Bank Berlin wurden nach Aussage einer Sprecherin seit Mitte Juli per Brief darüber informiert. Die Entscheidung für die Einführung von Gebühren sei Ende Mai gefallen, so die Sprecherin gegenüber der Finanzredaktion von CHECK24.

Anfang Juni hatte die Sparda-Bank Berlin bereits von sich reden gemacht, als sie die Einführung von Strafzinsen für vermögende Sparer ankündigte. Ab September müssen Inhaber der Tagesgeldkonten Sparda Cash und Sparda Cash Online ab einem Kontostand von 100.000 Euro ein sogenanntes Verwahrentgelt von 0,4 Prozent bezahlen.
Wie die FAZ berichtet, reagierte die Sparda-Bank Berlin 2014 als eine der ersten Banken auf die Negativzinsen der Europäischen Zentralbank, indem sie Gebühren einführte.

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