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Vorschlag: Arbeitnehmer sollen sich selbst krankschreiben

München, 16.2.2015 | 12:43 | mst

Mediziner der Universität Marburg haben vorgeschlagen, dass sich Arbeitnehmer für eine Dauer von bis zu einer Woche zukünftig ohne Attest krankmelden sollten. Wie die Welt am Sonntag in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, könnte dies ein Mittel sein, um die im internationalen Vergleich hohe Zahl von Arztbesuchen in Deutschland zu reduzieren.

Frau mit SchnupfenArbeitnehmer sollen sich für bis zu eine Woche selbst krankmelden, schlagen Mediziner vor.
Nach der Analyse der Forscher gehen Deutsche oftmals nur zum Arzt, weil sie eine Krankschreibung für den Arbeitgeber benötigen. Man sollte daher darüber nachdenken, in Deutschland die Regeln für Krankschreibungen zu lockern, sagte der Leiter der Studie, Wolfram Herrmann. Das würde die Ärzte entlasten und die Eigenverantwortung der Arbeitnehmer stärken, sagte Herrmann der Zeitung.
 
Jens Spahn (CDU), Gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-CSU-Fraktion, zeigte sich für eine mögliche Reform offen. Jeder Vorschlag, die hohe Zahl von Arztbesuchen zu verringern, sollte ergebnisoffen geprüft werden. Michael Fuchs (CDU), stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion, sagte hingegen der Bild, Unternehmer müssten die Möglichkeit haben Krankschreibungen zu überprüfen. Auch die Arbeitgeber lehnen eine Neuregelung ab. Die gesetzlichen Regelungen zu Krankschreibungen hätten sich bewährt, erklärte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Sie würden nicht zu unnötigen Arztbesuchen führen.
 
Im internationalen Vergleich suchen Deutsche häufiger einen Arzt auf als in vielen anderen Ländern, zeigt die Analyse der Forscher. So gehen nach Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beispielsweise in Norwegen die Menschen im Schnitt etwa nur halb so häufig zu einem Mediziner wie hierzulande. Dort würden viele Unternehmen eine Krankschreibung erst für eine Dauer von mehr als acht Tagen verlangen.
 

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