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München, 14.9.2011 | 18:16 | tei
Die gesetzlichen Krankenkassen könnten insgesamt 8,1 Milliarden Euro pro Jahr an Arzneimittelkosten einsparen, ohne den Versicherten die Versorgungsleitungen kürzen zu müssen. Das geht aus dem Arzneimittelreport 2011 hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Das Sparpotenzial liegt damit nach Aussage des Heidelberger Pharmakologen Prof. Ulrich Schwabe - einer der Herausgeber des Reports - bei knapp einem Drittel des Gesamtumsatzes mit Medikamenten in Deutschland.
Nachdem vor einigen Wochen der Finanzierungsentwurf der Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für Kritik sorgte, stellt der Dachverband der Betriebskassen (BKK) nun erste Schätzungen für den Zusatzbeitrag im Jahr 2025 vor: Die Kassen erwarten den bislang höchsten Anstieg des Beitrags.
Die geplante Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) soll das Kliniksterben verhindern und die Versorgungsqualität verbessern. Für die Pläne zur Finanzierung der Reform erntet der Bundesgesundheitsminister nun Kritik aus dem Lager der Krankenkassen.
Aus der Prognose des GKV-Schätzerkreises ergibt sich ein finanzieller Mehrbedarf der gesetzlichen Krankenkassen, der rein rechnerisch eine Erhebung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages um 0,1 Prozentpunkte von aktuell 1,6 Prozent (2023) auf 1,7 Prozent für das Jahr 2024 notwendig macht.