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Krankengeld: Experten schlagen Teilzeit-Krankschreibung vor

München, 8.12.2015 | 12:17 | mst

Die Ausgaben für das gesetzliche Krankengeld steigen seit einigen Jahren an. Experten haben jetzt in einem Gutachten vorgeschlagen, wie die Kosten eingedämmt werden können.

Angestellter im Büro mit RückenschmerzenExperten schlagen vor, Fehlanreize beim Bezug von Krankengeld abzubauen.
Laut dem Gutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR Gesundheit) sind die Ausgaben für Krankengeld stark angestiegen: Gaben die gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2006 noch 5,7 Milliarden Euro aus, waren es 2014 bereits 10,6 Milliarden Euro – ein neuer Höchststand.
 
Allerdings weist der SVR Gesundheit darauf hin, dass diese Steigerung zum großen Teil auf politisch erwünschte Entwicklungen zurückgeht. So seien die Ausgaben nicht zuletzt deshalb gestiegen, weil sich auch die Bruttolöhne erhöht hätten, nach denen das Krankengeld berechnet wird. Zudem habe die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zugenommen.
 

Die Lösung: Teilzeit-Krankschreibung

Um die Ausgaben in Zukunft zu begrenzen, schlagen die Experten einige Maßnahmen vor. Vor allem empfehlen sie, nach skandinavischem Vorbild eine teilweise Krankschreibung einzuführen. Dabei würde der Arzt einen Grad der Arbeitsunfähigkeit festlegen: etwa 100 Prozent, 75 Prozent, 50 Prozent oder 25 Prozent.
 
Würde ein Arbeitnehmer beispielsweise zu 50 Prozent krankgeschrieben, müsste er noch 50 Prozent seiner Arbeitszeit ableisten. Ein Krankengeld würde dann entsprechend nur zu einem bestimmten Anteil ausgezahlt werden. Damit sollen Ärzte besser auf die individuelle Situation und Leistungsfähigkeit der Versicherten eingehen können.
 

Fehlanreize abbauen

Darüber hinaus will der SVR Gesundheit Fehlanreize beim Bezug von Krankengeld abbauen. So sollen Beschäftigte mit einem befristeten Vertrag Krankengeld nur bis zur Höhe des Arbeitslosengelds erhalten, falls ihre Arbeitsunfähigkeit über die Dauer der Beschäftigung hinausgeht. Auch beim Übergang zu einer Alters- oder Erwerbsminderungsrente sollen Fehlanreize abgebaut werden.
 
Da psychische Erkrankungen oft zu einer längeren Arbeitsunfähigkeit führen, schlagen die Experten eine bessere Versorgung vor. Erkrankte Arbeitnehmer sollten schneller als bislang einen Therapieplatz erhalten und bei Bedarf eine Akutsprechstunde aufsuchen können.
 
Bundesgesundheitsminister Gröhe kommentierte die Ergebnisse des Gutachtens verhalten: „Das Gutachten gibt wichtige Anstöße und ist eine gute Diskussionsgrundlage für weitere Maßnahmen.“

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