Jetzt Punkteteilnehmer werden: 5 € sichern
Ihr Browser wird nicht mehr unterstützt.
Damit Sie auch weiterhin schnell und sicher auf CHECK24 vergleichen
können, empfehlen wir Ihnen einen der folgenden Browser zu nutzen.
Trotzdem fortfahren
Sie sind hier:

Unfallstatistik: Immer mehr Unfälle mit E-Bikes und E-Scootern

München, 13.7.2022 | 11:09 | mst

Immer mehr Menschen sind mit dem E-Bike unterwegs und verletzen sich dabei – häufig schwerer als mit dem Fahrrad. Bei Unfällen mit E-Scootern ist oft Alkohol im Spiel.

Junges Paar fährt mit E-Bikes durch Hamburg.Nicht nur Ältere nutzen mittlerweile ein E-Bike. Bei einem Unfall sind die Verletzungen oft schwerer als bei Radfahrern.
Mittlerweile gibt es in mehr als jedem zehnten Haushalt in Deutschland ein Pedelec. Mit der zunehmenden Beliebtheit der Fahrräder mit Elektromotor – umgangssprachlich als E-Bikes bezeichnet – ist auch die Zahl der Unfälle seit 2014 stark angestiegen, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) zeigen. Danach haben Unfälle mit Pedelecs häufig auch schwerwiegendere Folgen als solche mit Fahrrädern.
 
Die Gesamtzahl der Unfälle mit einem Personenschaden ist von 2.245 in 2014 auf 17.285 im Jahr 2021 drastisch gestiegen. Bei herkömmlichen Fahrrädern ohne Hilfsmotor ist die Zahl der Unfälle im gleichen Zeitraum dagegen von 76.643 auf 67.931 gesunken. Dabei zählen nur die von der Polizei registrierten Unfälle. Die tatsächlichen Unfallzahlen im Straßenverkehr dürften daher vermutlich noch höher liegen.

131 Fahrer kamen mit einem Pedelec ums Leben

Im vergangenen Jahr kamen 131 Pedelec-Fahrer bei einem Unfall ums Leben, 2014 lag die Zahl der tödlich Verunglückten erst bei 39. Bei den Fahrradfahrern ging die Zahl der Todesfälle von 357 auf 241 zurück, liegt damit aber immer noch über der bei den Pedelecs.
 
Die Unfälle mit einem E-Bike oder Elektrofahrrad enden auch häufiger tödlich als bei einem normalen Rad. Bei 1.000 Pedelec-Unfällen mit Personenschaden kamen im Schnitt 7,6 Fahrer ums Leben. Im Jahr 2014 waren es sogar noch 17,4 Todesfälle gewesen. Bei den Radfahrern starben 2021 dagegen nur 3,5 Menschen pro 1.000 Unfällen.
 
Dies ist laut Destatis allerdings auch auf das Alter der Verunglückten zurückzuführen: Die Unfallopfer auf einem Pedelec waren durchschnittlich 55 Jahre alt, bei den Radfahrern lag das Durchschnittsalter bei 41 Jahren. Mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, sich bei einem Sturz schwer oder gar tödlich zu verletzen.

Immer mehr Jüngere auf einem E-Bike unterwegs

Gleichzeitig entdecken immer mehr Jüngere ein Fahrrad mit Elektromotor für sich. Während 2014 noch mehr als die Hälfte der mit einem Pedelec Verunglückten 65 Jahre oder älter waren (54,5 Prozent), ist dieser Wert auf nur noch ein Drittel gesunken (33,5 Prozent). Im Gegenzug ist der Anteil der jüngeren Unfallopfer gestiegen: War 2014 noch mehr als jeder Zehnte (10,7 Prozent) unter 45 Jahren, war es im vergangenen Jahr bereits mehr als jeder Vierte (27,8 Prozent).

Unfälle mit E-Scootern – ein Problem der Großstadt

Mit E-Scootern gab es 2021 insgesamt 5.535 Unfälle, bei denen es zu Personenschäden kam. 4.882 Fahrer wurden verletzt, fünf starben.

Fahrer von E-Scootern sind noch jünger als Pedelec-Nutzer. Das Durchschnittsalter der Verunfallten lag bei 31 Jahren – 41,4 Prozent waren sogar unter 25 Jahren alt. Ältere Fahrer sind selten: Nur 3,4 Prozent der E-Scooter-Fahrer, die einen Unfall hatten, waren 65 Jahre oder älter. Bei Fahrrädern (15,7 Prozent) und Pedelecs (33,5 Prozent) ist der Anteil der Älteren hingegen weit höher.

Die meisten Unfälle bei den E-Scootern gingen auf Fahren unter Alkoholeinfluss und falsche Benutzung von Straßen oder Gehwegen (jeweils 18,1 Prozent) sowie nicht angepasste Geschwindigkeit (7,4 Prozent) zurück.
Unfälle mit E-Scootern sind dabei vor allem ein Problem der Großstädte. Unfälle mit Personenschäden finden fast ausschließlich innerorts (97 Prozent) und rund zur Hälfte in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern statt, obwohl dort nur knapp 17 Prozent der Bevölkerung leben.

Weitere Nachrichten zum Thema Unfallversicherung