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Nur Bares ist Wahres? Kreditkarten sind überall auf der Welt beliebtes Zahlungsmittel. Foto: martin-dm /gettyimages
Wechselkurs: Ohne Moos nix los, das gilt vor allem für einen schönen Urlaubsaufenthalt. Wie zu Hause können Sie im Ausland den Geldautomaten aufsuchen, der international Automated Teller Machine (ATM) heißt. Kreditkarte in den Automaten stecken, die gewünschte Summe auswählen oder eintippen, mit der Geheimzahl der Kreditkarte bestätigten, schon fast sind Sie am Ziel. Doch jetzt gilt es aufmerksam zu sein und nicht zu hastig auf die Bestätigungstaste zu drücken. Gerade wenn es dort verheißungsvoll heißt: „garantierter fixer Wechselkurs“, „0 Prozent Provision“ oder „0 Prozent Umrechnungsgebühr“. Das alles kann nur ein Ablenkungsmanöver vom schlechten Wechselkurs sein. Denn wer außerhalb der Euro-Zone Geld am Automaten abhebt, muss den selbst festgelegten Wechselkurs vom Automatenbetreiber nicht zwangsläufig akzeptieren.
Umtauschangebot ausschlagen
Bietet Ihnen der Geldautomat eine automatische Umrechnung in die Landeswährung an, sollten Sie besser darauf verzichten. Was nun? Selbst wenn Sie das Angebot ausschlagen, erhalten Sie im nächsten Schritt natürlich die benötigten Devisen. Aber günstiger. Denn ohne die Umrechnung des Automatenbetreibers legt stattdessen Ihre eigene Bank den Wechselkurs für Ihre Abhebung fest – ohne Aufschlag und tagesaktuell. Und das ist günstiger als der Wechselkurs des Automatenbetreibers vor Ort, der natürlich auch etwas verdienen will.
Abhebegebühr der Kreditkarten-Ausgeber bei Kreditkarten ohne Girokonto: Bei den kostenlosen Kreditkarten, wie zum Beispiel der Barclaycard Visa oder der Hanseatic Bank GenialCard werden Ihnen keine extra Abhebegebühren seitens der Kreditkarten-Ausgeber berechnet. Bei Kreditkarten mit Girokonto: Eine Gebühr für Abhebungen von Fremdwährungen im Ausland fällt jedoch zum Beispiel bei der DKB Cash Visa Kreditkarte nur in den ersten sechs Monaten nicht an. Nach den sechs Monaten ist das für den Karteninhaber nur noch ab einem monatlichen Geldeingang auf dem dazugehörigen Girokonto von mindestens 700 Euro kostenlos. Wird weniger Geldeingang pro Monat verbucht, wird außerhalb der Euro-Zone und pro Abhebung 2,20 Prozent vom Kartenumsatz fällig als Abhebegebühr fällig.
Gebühren des Geldautomaten-Betreibers: Außerhalb der Euro-Zone können für das Geldabheben in Landeswährung Gebühren (auch sogenannte Surcharge) des Automatenaufstellers anfallen. Von fünf Prozent bis 14 Prozent ist alles möglich, wie ein Test der Stiftung Warentest ergeben hat. Die Automatenbetreiber sind verpflichtet, auf derartige Gebühren ausdrücklich hinzuweisen. Wenn das der Fall ist und Sie die Gebühr nicht bezahlen wollen, sollten Sie einen anderen Automaten aufsuchen.
Es gibt einige Anbieter von Kreditkarten, die kostenlose Zweitkarten für zum Beispiel die Lebenspartnerin oder den Ehegatten im Programm haben. Einzige Voraussetzung bei den meisten Herausgebern ist, dass diese Person mindestens 18 Jahre sein muss. Im CHECK24 Kreditkarten-Vergleich finden Sie kostenlose Partnerkarten am schnellsten und einfachsten, wenn Sie den dementsprechenden Haken bei den „Zusatzleistungen“ setzen.
Wenn Ihr Partner diese Zweitkarte nutzen möchte, würde die Abrechnung über sein hinterlegtes Referenzkonto erfolgen. Also zum Beispiel Ihr Girokonto. Sie können aber auch ein Gemeinschaftskonto hinterlegen, bei Kreditkarten, die ohne Girokonto auskommen. Ansonsten ist mit Referenzkonto bei Kreditkarten mit Girokontobindung immer das damit verbundene Konto gemeint. Sämtliche Zahlungen und Abhebungen über die Kreditkarten werden in der dazugehörigen App oder auf dem Abrechnungsbeleg getrennt voneinander angezeigt und nicht vermischt.
Eine weitere Alternative für Ihren Partner kann auch eine Kreditkarte ohne Girokontobindung sein. Damit Sie nur kostenlose Angebote im Vergleichsergebnis angezeigt finden, wählen Sie am besten „Dauerhaft kostenlos“ beim Filter „Jahresgebühr“ aus. Für den Rechnungsausgleich verwenden die Kreditkartenanbieter verschiedene Arten des Ausgleichs. Entweder per Überweisung, die Sie dann selbst veranlassen müssen oder automatisch per Lastschrift – was immer zu bevorzugen ist. Denn sofern Sie Ihre Kreditkartenumsätze nicht innerhalb des Zahlungsziels zu 100 Prozent begleichen, berechnet die Bank für den ausstehenden Betrag Sollzinsen, die nicht ganz billig sind.
Ein Vorteil von sogenannten Prepaid-Kreditkarten ist sicher die geringe Missbrauchsgefahr. Geht sie verloren oder wird gestohlen, könnten die Betrüger maximal die Summe stehlen, die Sie vorher als Guthaben aufgeladen haben. Es gibt weder für den Prepaid-Karteninhaber noch die Betrüger die Möglichkeit, die Karte zu überziehen. Dennoch ist ein Anruf bei der zentralen Sperrhotline +49 116 116 bei Verlust notwendig, damit Ihnen auch dieses Guthaben bei Missbrauch erstattet wird.
Die Möglichkeit der vollen Kontrolle über die Kosten ist auch ein Grund, weshalb Prepaid-Kreditkarten für Kinder infrage kommen – etwa für die Klassenfahrt ins nichteuropäische Ausland. Solche Karten können allerdings häufig nur über die eigene Hausbank für Minderjährige beantragt werden. Weiterer Nachteil ist, dass sie meist nicht kostenlos sind. Adrian Bittel, Kreditkartenexperte bei CHECK24, rät: „Eine bessere Alternative für diesen Fall sind zum Beispiel kostenlose Partnerkarten. Diese können Sie sich im CHECK24 Vergleich über den Filter „Zusatzleistungen“ anzeigen lassen.“
Allerdings werden auch diese Partnerkarten meist nur an über 18-Jährige ausgegeben. „Eine Ausnahme davon macht die Santander mit der BestCard Basic, die auch für 16- bis 18-Jährige ausgegeben wird“, so Bittel. Die Abrechnung für diese Partnerkarten erfolgt dann allerdings über die Hauptkarte der Eltern. Ein vertrauensvoller Umgang des Kindes mit dieser Karte sollte daher Voraussetzung sein.
Wer über 18 Jahre ist und dennoch lieber eine Prepaid-Kreditkarte für seine Auslandsreise abschließen möchte, sollte zudem die Kosten dafür im Blick haben. Zum Beispiel werden für Prepaid-Kreditkarten Jahresgebühren fällig, die zwischen 19 bis 90 Euro pro Jahr betragen können. Auch sollten Sie die Kosten für Bargeldhaben selbst im Inland oder Fremdwährungsgebühren auf dem Schirm haben.
Empfehlung: Vergleichen Sie am besten Leistungen und Gebühren der Prepaid-Kreditkarten mit den klassischen Kreditkarten, bevor Sie eine Entscheidung treffen.
Wer im Kreditkarten-Vergleich Plastikkarten mit „Zusatzleistungen“ sucht, wird zum Beispiel bei der „Barclaycard Platinum Double“ fündig. Für 99 Euro pro Jahr ist eine Auslandsreise-Krankenversicherung dabei, die Reisen bis zu 90 Tage versichert. Die inkludierte Reise-Rücktrittsversicherung versichert zwar Reisen, die bis zu 10.300 Euro kosten dürfen, verlangt aber von demjenigen, der die Reise wegen Krankheit stornieren muss, 20 Prozent vom Reisepreis und mindestens 100 Euro Selbstbehalt. Dafür ist auch der Mietwagen über eine Haftpflicht- und Vollkasko versichert, wenn dieser über die Kreditkarte abgerechnet wurde.
Es gibt natürlich auch deutlich kostengünstigere Kreditkarten mit Zusatzversicherungs-Leistungspaket. Null Euro Jahresgebühr und dauerhaft kostenlos ist zum Beispiel die „TF Mastercard Gold“*. Inklusive sind fünf Versicherungen, von der Auslandsreise-Krankenversicherung bis zur Reiseunfall-Versicherung. Kinder unter 23 Jahren und der Lebenspartner sind ebenso mitversichert. Aufpassen müssen Interessenten allerdings beim Rechnungsausgleich, die der Karteninhaber selbst veranlassen muss. Sonst kann es teuer werden. Je nach Aufwand werden für bis zu 22,96 Prozent effektiven Jahreszins für die offene Summe berechnet.
Reiserücktritts-, Auslands- und andere Versicherungen sind aber auch bei vielen weiteren Kreditkarten im Programm, die stattdessen einen automatischen und kostenlosen Rechnungsausgleich per Lastschrift anbieten. Dies sollten Sie daher auch direkt nach Erhalt der Karte in der dazugehörigen Kreditkarten-App des Anbieters aktivieren. Automatisch ist meist nur eine kostenpflichtige Teil-Lastschrift vorab eingestellt.
*Bitte beachten Sie zusätzlich immer die Versicherungsbedingungen der Bank.
Aus Deutschland | Aus dem Ausland | |
---|---|---|
Mastercard | 0800-071-3542 | +1-636-722-7111 |
Visa | 0800- 811-8440 | PDF mit Telefonnummern für jede Region |
American Express | 0800 8118440 | +49 69 97 97 1000 |
Kreditkarte zum Reisen: Das sollten Sie vor der Abreise erledigen
Um böse Überraschungen im Urlaub zu vermeiden, sollten Sie vor Abreise Ihre Bank kontaktieren. Aus Sicherheitsgründen blockieren einige Geldhäuser Karten in einigen Ländern. Informieren Sie die Bank darüber, in welches Land Sie reisen möchten, damit diese gegebenenfalls die Kreditkarte freischalten kann. So vermeiden Sie auch, dass die Bank die Karte aus Sicherheitsgründen vorsorglich sperrt, wenn ihr mehrere Transaktionen aus verschiedenen Regionen rund um Ihren Urlaubsort verdächtig vorkommen.
Kredikarten Limit prüfen
Des Weiteren sollten Sie eventuell das Kartenlimit heraufsetzen, sofern das Ihre Bonität erlaubt und die Bank Ihnen diese Möglichkeit anbietet. Mit einem vergleichsweise kleinen Kreditrahmen kann es unter Umständen schwierig werden, einen Mietwagen zu buchen.
Fremdwährung in Deutschland besorgen oder im Reiseland abheben?
Sie wollen vor der Reise zur Bank, um sich in Deutschland ein wenig Bargeld vom Zielland zu besorgen? Das ist meist keine gute Idee. Viele deutsche Banken bieten in der Regel einen schlechteren Wechselkurs an oder verlangen eine Tauschgebühr. Wenn Sie am Zielflughafen vor Ort mit einer Kreditkarte Geld abheben, erhalten Sie meist den besseren Wechselkurs. Ein großer Vorteil ist dabei, wenn Sie mit der Kreditkarte weltweit kostenlos Bargeld abheben können.
Für die Ausstellung von Kreditkarten und Girokarten nach Sperrung aufgrund von Verlust oder Diebstahl darf die Bank ein Entgelt verlangen. » mehr
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In Deutschland gibt es eine Fülle an Kreditkarten-Angeboten. Eine besondere Kategorie bilden dabei goldene Kreditkarten. Was bedeutet "Gold" und sind diese Kreditkarten teurer als andere? Wir beantworten häufigste Fragen und geben Tipps, für wen sich diese Kreditkarten besonders lohnen und wer sie beantragen sollte. » mehr