Aus EU und Nicht-EU
Import Auto kaufen: Das ist wichtig
aktualisiert am 10.10.2023 15:30Auto Import: Vorteile
- Preisvorteil
- In einigen EU-Ländern, aber auch in der Nicht-EU wie den USA oder Japan, können Autos günstiger sein als in Deutschland. Der Import aus dem Ausland nach Deutschland kann sich also finanziell lohnen.
- Exklusive Modelle und Marken
- Bessere Ausstattung
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Niedrigere Steuer
Bei einem EU-Import ist nur die deutsche Mehrwertsteuer von 19 Prozent fällig. Diese ist in anderen EU-Ländern oft deutlich höher. -
Gleiche Garantie
Nach EU-Recht müssen alle Vertragswerkstätten eines Fahrzeugherstellers Garantieleistungen an Kundenfahrzeugen durchführen – auch wenn das Auto in einem anderen EU-Land erworben worden ist.
Einige Fahrzeugmodelle sind in Deutschland nicht erhältlich. Ein Import ist hier oft die einzige Möglichkeit, an diese Fahrzeuge zu kommen. Dies ist vor allem bei US-Cars und japanischen Autos der Fall.
Fahrzeuge aus dem Ausland haben oft eine umfangreichere Ausstattung als die Standardmodelle in Deutschland, und das zu einem günstigeren Preis.
Auto Import: Nachteile
Besonders wenn Sie ein Auto aus der Nicht-EU importieren möchten, können einige zeit- und kostspielige Nachteile auf Sie zukommen.
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Transportkosten
Die Überführungskosten nach Deutschland können teuer sein. Insbesondere Schiffstransporte aus Übersee kosten zwischen 1.000 € und 3.000 €. Zudem können Kosten für die Be- und Entladung des Containers und Spezialversicherungen hinzukommen. -
Gebühren & Steuern
Bei Fahrzeugen aus Nicht-EU-Ländern kommen zusätzlich Zollgebühren (10%) und Einfuhrumsatzsteuer (19%) hinzu. -
Technische Umrüstung
Autos aus anderen Ländern wie den USA müssen oft umgerüstet werden, um den deutschen Standards zu entsprechen (z.B. Anpassung von Scheinwerfern, Tacho, Blinker). Dies kann leicht zwischen 500 € und 2.000 € kosten. -
TÜV-Prüfung
Für Fahrzeuge, die keine EU-Typgenehmigung besitzen, ist eine TÜV-Abnahme notwendig (ca. 200 € bis 1.000 €). -
Komplizierte Zulassungsverfahren
Der Import eines Autos kann kompliziert sein und erfordert zahlreiche Dokumente (z.B. CoC-Bescheinigung, Zollpapiere, TÜV-Bestätigung). -
Zeitlicher Aufwand
Vom Kauf des Autos über den Transport bis zur Zulassung in Deutschland können mehrere Wochen bis Monate vergehen. -
Ersatzteilversorgung
Für seltene oder exklusive Modelle kann es schwierig sein, in Deutschland Ersatzteile zu finden, was die Wartung des Fahrzeugs erschwert und verteuert. -
Service-Nachweis
Bei Fahrzeugen, die im Ausland gewartet wurden, fehlen oft Service-Nachweise oder es gibt Unsicherheiten über den tatsächlichen Zustand des Fahrzeuges. -
Kaufvertrag/Gewährleistung/Hersteller-Garantie
Es gelten die Bedingungen des jeweiligen Landes, in dem das Auto gekauft wurde. Diese können im Vergleich zu Deutschland schlechter sein. Zudem könnte die Durchsetzung von Ansprüchen schwieriger sein.
Kosten für den Import
Die Kosten bei einem Auto Import variieren je nach Fahrzeug und Herkunftsland. Folgende Faktoren sollten Sie berücksichtigen:
Überführung |
EU-weit mit Ausfuhrkennzeichen oder auf Hänger Nicht-EU: Per Schiff 1.000€-3.000 € |
Transportversicherung | Optional, ca. 1-2 % des Fahrzeugwertes |
Zollgebühren (Import aus Nicht-EU) | 10 % des Fahrzeugwertes |
Einfuhrumsatzsteuer (Import aus Nicht-EU) | 19 % des Gesamtwertes einschl. Zoll- & Transportkosten |
Technische Umrüstung | Individuell, 500 €-2.000 € |
Einzelabnahme (bei fehlender CoC-Bescheinigung) | 200 €-1.000 € je nach Fahrzeug & Prüfungsumfang |
Online-Zulassung | Ab ca. 70 € |
Kennzeichen | Ca. 30 € |
Was muss ich nach dem Import meines Autos tun?
Nach der Ankunft des Autos in Deutschland sind folgende Schritte wichtig:
- Zollabwicklung: Der Zoll prüft das Fahrzeug und erhebt die entsprechenden Abgaben.
- TÜV-Abnahme: Falls das Fahrzeug keine EU-Zulassung hat, muss es vom TÜV geprüft werden.
- Zulassung: Das Fahrzeug muss bei der örtlichen Zulassungsstelle angemeldet werden. Dafür werden eine Kfz-Versicherung und alle erforderlichen Papiere benötigt.
Bei Fahrzeugen aus der EU
Es fallen keine Zollgebühren und Einfuhrumsatzsteuern an. Für die Zulassung genügen an Dokumenten das CoC-Zertifikat und der ausländische Fahrzeugbrief.
Dokumente für den Import
Damit ein Import-Auto überhaupt zugelassen werden kann, müssen auf der Zulassungsstelle bestimmte Dokumente vorgelegt werden.
Fahrzeugpapiere im Original | Bestätigt den rechtmäßigen Besitz des Fahrzeuges |
Auto-Kaufvertrag / Rechnung im Original | Zum Nachweis des Kaufpreises und als Grundlage für Zoll und Steuer |
Nachweis Hauptuntersuchung | Eventuell ist ein Abgas-Gutachten notwendig |
CoC-Bescheinigung Alternativ Nachweis Einzelabnahme nach §21 StVZO |
Bestätigt, dass das Fahrzeug den EU-Standards entspricht |
Zollanmeldung | Bei Einfuhr von Fahrzeugen von außerhalb der EU |
Personalausweis | Um sich zu legitimieren |
eVB-Nummer | Nachweis einer abgeschlossenen Kfz-Haftpflicht |
Mitteilung für Umsatzsteuerzwecke | Vordruck üblicherweise bei der Zulassungsstelle erhältlich |
SEPA-Lastschriftmandat | Für Einzug der Kfz-Steuer |
Autos aus USA/Kanada
Bei Neuwagen ist ein „Manufacturer's Statement of Origin" notwendig. Bei Gebrauchten ist das der „Title" (USA) / „Certificate of Ownership" (Kanada). Ohne diese Dokumente kann das Auto nicht verschifft werden.
Fazit: Lohnt sich ein Auto Import?
Der Import eines Autos nach Deutschland kann sich lohnen, wenn:
- Sie nach einem speziellen Modell suchen, das hier nicht erhältlich ist.
- Das Auto im Ausland deutlich günstiger ist – selbst nach Berücksichtigung der Zoll- und Transportkosten.
Es ist jedoch wichtig, die zusätzlichen Kosten, die Risiken und den bürokratischen Aufwand im Vorfeld genau zu kalkulieren und abzuwägen, um keine bösen Überraschungen zu erleben.