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Die Sparkassen-Filiale: Künftig ein ungewohntes Bild in deutschen Städten? Foto: iStock
Wer bei Google die Begriffe Filialschließung und Sparkasse eingibt, der erhält viele Meldungen, in denen lokale Medien über das Ende zahlreicher Sparkassen-Geschäftsstellen berichten. Ob München, Bremen, Essen oder Zwickau – fast jede Region in Deutschland ist betroffen. Besonders schwer haben es Kunden in ländlichen Gegenden, die nach der Schließung der einzigen oder letzten Bankfiliale an ihrem Wohnort für persönliche Beratungen längere Wege und mehr Zeit einplanen müssen. Das soll aber nicht passieren. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) garantiert, dass keine Region gänzlich ohne Sparkassen-Filiale auskommen muss.
"Sparkassen werden auch in Zukunft mit ihrem Filialnetz flächendeckend in allen Regionen Deutschlands vertreten sein, da sind wir mit den kommunalen Spitzenverbänden einer Meinung", erklärte der Sprecher des DSGV, Stefan Marotzke, gegenüber der Passauer Neuen Presse (PNP).
Damit reagierte der Verband auf eine Mahnung der deutschen Landkreise. Günter Henneke, Geschäftsführer des Deutschen Landkreistages und Mitglied des innersten Führungskreises des DSGV, warnte in der Süddeutschen Zeitung vor einem generellen Rückzug, „nur, weil es hier und da nicht wirtschaftlich ist“. Schließe die Sparkassen zu viele Filialen in einer Stadt oder einem Dorf, könnte die Bindung zum Kunden vor Ort verloren gehen, befürchtet Henneke.
Die Landkreise sind Träger von rund 260 der deutschlandweiten 390 Sparkassen und haben deshalb ein gewichtiges Wort mitzureden. Hennekes Appell richtet sich auch an den neuen Sparkassenpräsidenten Helmut Schleweis, der seit Jahresanfang den DSGV anführt. „Wir werden den Trend zu Filialschließungen zwar nicht gänzlich stoppen, aber wir mahnen zur Vorsicht“, sagte Henneke. Laut einer Studie der Förderbank KfW verschwanden insgesamt zwischen 2014 und 2015 knapp 2.200 Bankfilialen. Die Prognose bis ins Jahr 2035: Jede dritte Bankfiliale in Deutschland wird schließen.
Ein Grund dafür ist, dass Kunden immer öfter zum Smartphone oder Tablet greifen, um Bankgeschäfte abzuwickeln. Eine Entwicklung, die auch DSGV-Verbandssprecher Marotzke sieht. Rein statistisch gesehen besuche jeder Sparkassen-Kunde heute einmal im Jahr seine Filiale. Die Sparkassen-Angebote nutze er im gleichen Zeitraum aber mehr als 100 Mal über die Sparkassen-App.
Insgesamt hätten die Sparkassen im vergangenen Jahr über zwei Milliarden Online-Kontakte und mehr als 800 Millionen Kundenkontakte über die App gehabt. "Deswegen werden wir die digitalen Zugangswege so wie von den Kunden gewünscht weiter ausbauen, ohne die Präsenz in der Fläche aufzugeben", sagte Marotzke. Damit sich auch Filialkunden gut aufgehoben fühlen, wolle der DSGV noch mehr Kompetenz und Beratungs-Know-how in die Geschäftsstellen bringen, so der Sprecher.
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