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Girokonto: Niedrigzinsphase erhöht Wettbewerbsdruck auf Banken

München, 25.03.2014 | 15:13 | bme

Die derzeit historisch niedrigen Zinsen haben den Wettbewerbsdruck auf die Banken massiv verschärft. Deutlich wird das am Beispiel der Girokonten:  Wie die Online-Ausgabe der Zeitung Die Welt am Dienstag berichtete, waren diese vor der Finanzkrise profitabel, da Banken die Kundenguthaben am Kapitalmarkt zu hohen Zinsen anlegen konnten. Aktuell sind die Konten für die Geldhäuser oft unwirtschaftlich – dennoch sind sie das wichtigste Produkt im Privatkundengeschäft.

Geldautomat Girokonto
Kostenlose Girokonten mit attraktiven Werbeprämien sind für Banken meist unwirtschaftlich.
Banken können Kundenguthaben derzeit zu einem Zinssatz von jährlich etwa zwei Prozent anlegen - bei einem durchschnittlichen Betrag von 1.000 Euro pro Kunde entspricht das 20 Euro. Auch Dispozinsen sowie Kreditkartenumsätze zählen zu den Einnahmen der Banken. Dem stehen hohe Ausgaben gegenüber: Der Kalkulation einer Direktbank zufolge kosten Online-Werbung, Postident-Verfahren, Kontoeröffnung und EC-Karte insgesamt knapp 69 Euro pro Kunde. Während es früher ausreichte, kostenlose Girokonten anzubieten ist dies Kunden heute oftmals nicht mehr genug.

In manchen Fällen steigern zusätzliche Werbekosten oder Prämien die Kosten auf etwa 150 Euro pro Kunde und Konto. Dazu fallen pro Kunde noch jährliche Fixkosten in Höhe von 64 Euro an - etwa für die Wartung von Geldautomaten. Die Commerzbank etwa kalkuliert die Kosten pro Girokonto sogar auf bis zu 250 Euro. Nach Aussage von Michael Mandel, Bereichsvorstand des Privatkundengeschäfts des Instituts, sind die Girokonten aufgrund des Vertriebskonzepts der Bank jedoch bereits ab dem zweiten Jahr profitabel. Mit etwa zwei Drittel der Neukunden werden Beratungsgespräche geführt. Eine Beratung habe zufriedenere Kunden zur Folge, die mehr Geschäfte tätigen würden, so Mandel.

Das Augenmerk der Banken im Girokonten-Geschäft liegt in erster Linie auf der Kundenbindung: Oliver Mihm, Chef der Unternehmensberatung Investors Marketing, sagte dem Bericht zufolge, dass sich hier für die Institute die Chance ergebe, zur Hausbank des Kunden zu werden. Die Abschlussbereitschaft für weitere Finanzprodukte einer Bank sei bei Neukunden im ersten Jahr dreimal höher als zu einem späteren Zeitpunkt, so Mihm weiter. Das erste Jahr sei also entscheidend, um das kostenlose Girokonto gewinnbringend einzusetzen. Derzeit gibt es in Deutschland insgesamt 94 Millionen Girokonten - und damit mehr als Einwohner. Rund ein Drittel dieser Konten sind nach Angaben der Welt gebührenfrei.

 

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