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Girokonto: Mit Wärmebildern Datenklau am Geldautomaten

München, 01.09.2015 | 09:30 | lsc

Datenklau am Bankautomaten mithilfe einer Wärmebildkamera – ganz was Neues? Nein, sagen sowohl Technikexperten als auch Banken. Doch während Erstere sich sorgen, weil die Infrarotkameras immer günstiger werden, sehen Letztere keine Gefahr. Immerhin bräuchten Kriminelle auch noch die Girocard der Bankkunden, um ernsthaften Schaden anzurichten.

Wärmebild eines Menschen ist innerhalb einer Wärmebildkamera zu sehen
Eine Infrarotkamera wie diese erzeugt Wärmebilder. Die wärmsten Stellen sind rot gefärbt.
Mit einer Wärmebildkamera, die ihre Bilder direkt auf das Display eines Smartphones überträgt, ist es möglich, während des Geldabhebens am Automaten an die persönliche und streng geheime Identifikationsnummer (PIN) der Bankkunden zu gelangen. Denn auf dem Handybildschirm sieht man den von der Kamera aufgenommenen Temperaturunterschied. Die Tasten, die der Finger bei der Eingabe der Geheimzahl berührt hat, sind wärmer als die andern. Dementsprechend erlauben die berührten TastenRückschlüsse auf die Zahlen der PIN. Wie man die richtige Kombination der Zahlen herausfindet, zeigen YouTube-Videos.

Zuletzt haben die Sicherheitsexperten von Sec Tec, einem britischen Sicherheitsunternehmen, auf diese Möglichkeit des Datenausspähens an Geldautomaten in einem Blogbeitrag auf ihrer Homepage hingewiesen. Die Entwicklung ist jedoch bekannt. Zahlreiche Technikexperten warnen schon seit Längerem davor. Zwar sind Diebe bisher nicht auf diese Weise an Daten gelangt, laut David Wray, Berater bei Sec Tec, könnte sich das aber schon bald ändern: „Angesichts der Tatsache, dass die Technologie so günstig ist, ist zu erwarten, dass es in Zukunft solche Versuche geben wird.“ Eine Infrarotkamera kostet circa 300 Euro.

Banken zucken nicht mal mit der Wimper

Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom Dienstag zufolge teilen Geldhäuser die Sorgen der Sicherheitsforscher nicht. Eine Sprecherin des Bundesverbands Deutscher Banken weist darauf hin, dass es bei einem vierstelligen Code 24 Kombinationsmöglichkeiten gibt. Wird eine PIN dreimal falsch eingegeben, wird sie gesperrt. Zudem habe ohne Bankkarte ohnehin niemand Zugriff auf ein Konto.

Der Sparkassen und Girokontenverband erklärt, dass es fast unmöglich sei, an seinen Automaten ein aussagekräftiges Infrarotbild zu erhalten. Denn die Geräte des Verbands seien mit Metalltasten ausgestattet. Diese gäben die Wärme im Vergleich zu Kunststoffpads schnell wieder ab.

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