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München, 5.3.2015 | 15:23 | mst
Die gesetzliche Krankenversicherung hat im vergangenen Jahr einen Verlust von insgesamt 1,2 Milliarden Euro verbucht. Nach dem vorläufigen Finanzergebnis nahmen die gesetzlichen Krankenkassen und der Gesundheitsfonds 204,1 Milliarden Euro ein. Dem standen jedoch Ausgaben in Höhe von 205,3 Milliarden Euro gegenüber. Dies teilte das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch mit.
Damit fiel der Verlust geringer aus als allgemein erwartet. Nach den aktuellen Zahlen verfügen die gesetzlichen Krankenkassen über ein Finanzpolster in Höhe von insgesamt 28 Milliarden Euro. Davon entfallen 15,5 Milliarden Euro auf die Krankenkassen und 12,5 Milliarden Euro auf den Gesundheitsfonds. Damit sind die Finanzreserven im Vergleich zum Vorjahr geschrumpft: Ende 2013 verfügten Kassen und Gesundheitsfonds zusammen noch über Mittel in Höhe von 30,3 Milliarden Euro.
Der im vergangenen Jahr eingefahrene Verlust geht nach Darstellung des Bundesgesundheitsministeriums vor allem darauf zurück, dass die Kassen ihren Mitgliedern Prämien und freiwillige Zusatzleistungen gewährt hätten. So gaben die Kassen etwa 711 Millionen Euro für Prämienzahlungen und 313 Millionen Euro für Osteopathie, professionelle Zahnreinigung und andere Zusatzleistungen aus. Ohne diese Sonderzahlungen sei das Jahresergebnis nahezu ausgeglichen gewesen, teilte das Ministerium mit.
Die Krankenkassen haben seit Anfang des Jahres die Möglichkeit, von ihren Versicherten einen einkommensabhängigen Zusatzbeitrag zu verlangen. Gleichzeitig wurde der allgemeine Beitragssatz von 15,5 Prozent auf 14,6 Prozent abgesenkt. Nach Informationen des Bundesgesundheitsministeriums erheben die Kassen derzeit im Durchschnitt einen Zusatzbeitrag von 0,8 Prozent.
Aktualisierung:
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