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Tagesgeld und Festgeld: SPD will pauschale Abgeltungssteuer kippen

München, 31.10.2014 | 10:01 | bme

SPD-Politiker haben die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge vor dem Hintergrund des von rund 50 Staaten unterzeichneten Abkommens über den automatischen Steuer-Informationsaustausch kritisiert. Wie die Online-Ausgabe des Handelsblatts am Freitag berichtete, fordern die Sozialdemokraten, Dividenden sowie Zinserträge in Deutschland künftig nicht mehr pauschal mit 25 Prozent zu besteuern. Vielmehr soll wieder der jeweils persönliche Steuersatz angewendet werden.

Tagesgeld und Festgeld: Abgeltungssteuer
Die SPD will die im Jahr 2009 eingeführte, pauschale Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge wieder abschaffen.
Carsten Schneider, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass auch Vermögenserträge mit dem persönlichen Steuersatz besteuert werden sollten, wenn der Geldfluss von Bürgern und Unternehmen ins Ausland nachvollzogen werden könne. Personen mit einem höheren individuellen Einkommenssteuersatz müssen derzeit ebenfalls nur 25 Prozent ihrer Kapitalerträge an den Staat abführen - ein Umstand der den Sozialdemokraten schon lange ein Dorn im Auge ist.

Die Abgeltungssteuer sei 2009 in Deutschland eingeführt worden, als kaum zu kontrollieren war, ob Unternehmen und Privatleute ihr Vermögen am Fiskus vorbei ins Ausland schleusen, sagte Schneider. Mit dem globalen Standard zum automatischen Informationsaustausch falle diese Problematik nun weg – somit könne auch die pauschale Abgeltungssteuer abgeschafft werden.

Vorläufer des internationalen Steuerabkommens ist der US-amerikanische Foreign Account Tax Compliance Act, kurz FACTA. Das Gesetz verpflichtet Banken weltweit, den US-Steuerbehörden sämtliche relevanten Informationen über Kunden zu übermitteln, die in den USA steuerpflichtig sind. Auf Initiative von fünf europäischen Ländern – darunter auch Deutschland – wurde nun der Standard zum automatischen Informationsaustausch ins Leben gerufen, der ab 2017 in etwa 50 Staaten gelten soll. Auch dabei sollen Daten über Konten von Ausländern mit den Banken in deren Heimatland ausgetauscht werden.

 

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