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Altersvorsorge: Die Reform der Riester-Rente

München, 19.7.2023 | 18:02 | mst

Eine Expertenkommission hat ihre Vorschläge zur Reform der staatlich geförderten Altersvorsorge vorgestellt. Die Riester-Rente soll es danach weiter geben – allerdings in veränderter Form.
 

Ordner Die staatliche Förderung der Altersvorsorge soll reformiert werden.
Die private Altersvorsorge in Deutschland soll grundlegend reformiert werden. Das geht aus einem 132-seitigen Abschlussbericht der „Fokusgruppe private Altersvorsorge“ hervor. Die Gruppe wurde Anfang des Jahres von der Bundesregierung eingesetzt, um unter Leitung des Finanzministeriums Vorschläge für eine Reform der Altersvorsorge zu erarbeiten.
 
Die Experten schlagen vor, die Riester-Rente in wichtigen Punkten zu überarbeiten. Für bestehende Verträge soll es einen Bestandsschutz geben. Sofern sich Sparer und Anbieter darauf einigen, sollen alte Verträge aber auf die neuen Konditionen umgestellt werden können.
 
Menschen mit geringem Einkommen, Jüngere und Eltern mit Kindern sollen weiterhin ganz besonders von den staatlichen Zulagen profitieren. Allerdings sollen die Regeln für den Mindesteigenbeitrag und die staatliche Förderung einfacher und unbürokratischer gestaltet werden. Für Kinder wird es nach den Vorschlägen nur noch eine einheitliche Kinderzulage geben.
 
Für die Rentenphase empfehlen die Experten eine größere Flexibilität. Es soll nicht nur die Möglichkeit geben, sich das angesparte Geld als lebenslange Rente auszahlen zu lassen. Daneben sollen auch höhere Teilauszahlungen möglich sein – bei Riester ist zu Rentenbeginn aktuell nur eine Auszahlung von bis zu 30 Prozent des Guthabens erlaubt.
 
Auch Auszahlpläne oder eine Investition des Kapitals in eine selbstgenutzte Immobilie wollen die Experten erlauben. Mit dem angesparten Geld soll sich auch der Beginn der Altersrente vorziehen oder deren monatliche Auszahlung erhöhen lassen.

Wertpapiere besparen mit Altersvorsorgedepot

Verbraucher sollen künftig auch ein Altersvorsorgedepot einrichten können, um damit Aktienfonds zu besparen. Dies soll höhere Renditen ermöglichen. Wer Wert auf Sicherheit legt, soll jedoch auch künftig Vorsorgeprodukte mit einer Kapitalgarantie abschließen können. Derzeit müssen Riester-Verträge 100 Prozent der eingezahlten Beiträge garantieren, was eine chancenorientierte Geldanlage erschwert. Auch fondsgebundene Rentenversicherungen könnten auf eine solche Garantie künftig verzichten, um höhere Renditen zu ermöglichen.
 
Einen Staatsfonds, in den alle Versicherten einzahlen, lehnt die Expertengruppe allerdings ab.
 
Um die einzelnen Altersvorsorgeprodukte vergleichen zu können, schlagen die Experten vor, eine kostenlose Vergleichsplattform einzurichten. Sie soll für die nötige Transparenz sorgen. Hier sollen sich die Verbraucher über die Kosten und die Konditionen in der Anspar- und Auszahlphase informieren.
 
Die Ergebnisse der Kommission werden jetzt in der Bundesregierung beraten. Laut den aktuellen Plänen soll die Reform im nächsten Jahr vom Bundestag beschlossen werden und Teile davon bereits 2025 in Kraft treten.

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