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Mit welchen Beitragserhöhungen muss ich in der privaten Krankenversicherung rechnen?

In der privaten Krankenversicherung (PKV) erhöhen sich die Beiträge im Laufe der Zeit. Das liegt vor allem am medizinischen Fortschritt, der ständig neue Therapien für Erkrankungen hervorbringt. Hinzu kommen die Inflation, die langfristig sämtliche Kosten erhöht, sowie die steigende Lebenserwartung.

In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird ein Teil der notwendigen Beitragsanpassung durch die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze realisiert. Da diese Grenze jedes Jahr angehoben wird, zahlen gut verdienende Versicherte regelmäßig höhere Beiträge auf ihr Einkommen. Derzeit liegt diese Grenze bei einem jährlichen Brutto-Einkommen in Höhe von 62.100 Euro (Stand: 2024).

In der privaten Krankenversicherung gibt es ein solches System der automatischen Beitragserhöhung nicht. Hier kalkulieren die Versicherer die Kosten für jeden einzelnen PKV-Tarif. Die Versicherten zahlen einen Beitrag, der sich nach den gewünschten Leistungen sowie dem Alter und Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss richtet.

Zudem werden in der privaten Krankenversicherung Rückstellungen für das Alter angespart. Diese Alterungsrückstellungen – auch Altersrückstellungen genannt – werden im Alter aufgelöst und sollen dazu beitragen, dass die Prämien langfristig möglichst stabil bleiben.

Wann ein Versicherer Beitragsanpassungen vornehmen darf

Künftige Kostensteigerungen dürfen die Gesellschaften allerdings nicht bereits zu Vertragsbeginn bei der Beitragskalkulation der Tarife berücksichtigen. Es ist gesetzlich genau geregelt, wann ein Versicherer die Beiträge erhöhen darf.

In der Regel müssen die tatsächlichen Kosten die kalkulierten Ausgaben um fünf oder zehn Prozent übersteigen. Dies muss von einem unabhängigen Treuhänder bestätigt werden. Erst dann darf die Gesellschaft die Prämien erhöhen.

Dies kann dazu führen, dass die Beiträge in einem Tarif zunächst jahrelang nicht erhöht werden, da die Schwellenwerte nicht erreicht werden. Dann jedoch erhöhen sich die Prämien deutlich, da sämtliche Kostensteigerungen der vergangenen Jahre nachgeholt werden.

Beitragsentwicklung bei PKV und GKV vergleichbar

Im langjährigen Mittel ist die Beitragsentwicklung in der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung vergleichbar. Sie müssen in beiden Fällen im Schnitt mit jährlichen Beitragserhöhungen von rund drei Prozent rechnen.

Wie kann ich reagieren, wenn Beiträge zu hoch werden?

Sollte Ihnen die Höhe des Versicherungsbeitrag Probleme bereiten– etwa weil Ihre Einnahmen stark gesunken sind –, sollten Sie den Tarif überprüfen. Es gibt einige Möglichkeiten, wie Sie Ihren Beitrag bei einem finanziellen Engpass senken können.
 
Sie können etwa auf Extra-Leistungen verzichten, die Sie nicht unbedingt benötigen, oder bei Ihrem Anbieter in einen anderen Tarif wechseln. Darüber hinaus können Sie in einen kostengünstigen Basis- oder Standard-Tarif wechseln, der jeweils Leistungen bietet, die in etwa auf dem Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung liegen.
 
Können Sie Ihre Beiträge mehrere Monate lang nicht zahlen, wird Ihr Vertrag unter Umständen als Notlagen-Tarif weitergeführt. Dann zahlt die Versicherung nur noch für akute Erkrankungen oder Leistungen bei einer Schwangerschaft.

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