Techniker Krankenkasse will Mitgliedern Geld zurückzahlen

Die Techniker Krankenkasse (TK) will ihre Mitglieder im kommenden Jahr an den aktuell üppigen Finanzreserven teilhaben lassen: Die rund sechs Millionen Mitglieder von Deutschlands zweitgrößter Krankenkasse sollen eine einmalige Prämie erhalten. Medienberichten zufolge ist bislang jedoch unklar, in welchem Rahmen sich die Beitragsrückzahlung bewegen wird. Wie der TK-Vorstandsvorsitzende Jens Baas sagte, wird der Verwaltungsrat am 12. Oktober über die Höhe der Rückzahlung entscheiden. Verschiedene Medien rechnen mit einer Prämie von bis zu 120 Euro je Kassenmitglied.

Die TK verfügt über besonders hohe Rücklagen. Nach Aussage von Baas hatte die Kasse bereits zu Beginn dieses Jahres die vorgeschriebene Reserve von zwei Monatsausgaben überschritten. Im Fall der TK handelte es sich dabei um eine Rücklage von 2,8 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr rechnet Baas mit einem neuerlichen Überschuss von rund 800 Millionen Euro. Der Kassenchef machte jedoch deutlich, dass er anstelle der Rückzahlung lieber die Praxisgebühr erlassen hätte. Der hohe Verwaltungsaufwand stünde jedoch in keinem Verhältnis zum Nutzen - daher wurde diese Option verworfen.

Baas kündigte an, den Mitgliedern zu empfehlen, die Prämie für die Gesundheitsvorsorge einzusetzen - Bedingung sei dies jedoch nicht. Bislang hatten lediglich einige kleinere Krankenkassen Beiträge an ihre Mitglieder zurückerstattet. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Berufung auf einschlägige Internetseiten berichtet, lagen diese Prämien bei etwa 60 bis 80 Euro. Einige firmengebundene Betriebskrankenkassen zahlten demnach allerdings auch 120 Euro aus.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) zeigte sich zufrieden mit dem Vorhaben der TK. Die Überschüsse seien die Beiträge der Versicherten, daher sei es begrüßenswert, sie an der guten Finanzlage zu beteiligen, sagte er am Dienstag gegenüber der FAZ. Dadurch könnten die Versicherten die einzelnen Kassen und deren Leistungen besser vergleichen. In der vergangenen Woche hatte Doris Pfeiffer, die Vorsitzende des GKV-Spitzenverbands, jedoch vor der Erstattung von Prämien gewarnt. Die Milliarden-Reserven im Gesundheitssystem seien in spätestens drei Jahren aufgebraucht, sagte sie der Nachrichtenagentur Reuters. In konjunkturell schwierigen Zeiten müsse ohne die Rücklagen der Beitrag erhöht werden.