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DGB: Jeder Sechste leistet unbezahlte Überstunden

München, 9.4.2014 | 17:20 | kro

Knapp jeder sechste Arbeitnehmer (17 Prozent) muss häufig oder sehr häufig unbezahlte Überstunden ableisten. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten „DGB-Index Gute Arbeit - Report 2013“ des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor. Fast die Hälfte der 5.800 abhängig beschäftigten Umfrageteilnehmer (45 Prozent) hält es demnach für unwahrscheinlich, unter ihren derzeitigen Arbeitsbedingungen bis zur Rente durchhalten zu können.

Mann sitzt mit geschlossenen Augen vor PCJeder Sechste leistet häufig oder sehr häufig unbezahlte Überstunden.
Unbezahlte Überstunden werden - mit 30 Prozent der Angaben - am häufigsten abends zwischen 18 und 23 Uhr geleistet. Knapp dahinter folgt die regelmäßige, nicht vergütete Wochenendarbeit (29 Prozent). Fast jeder Zehnte (neun Prozent) arbeitet zudem häufig oder sehr häufig nachts zwischen 23 und 6 Uhr unentgeltlich. Darüber hinaus gibt fast ein Viertel (23 Prozent) an, häufig oder sehr häufig außerhalb der Arbeitszeit per Telefon oder E-Mail für die Arbeit erreichbar sein zu müssen.

Der DGB-Index zeigt jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Branchen. An der Spitze liegt der Bereich Erziehung und Unterricht: Hier geben insgesamt 45 Prozent an, oft oder sehr oft ohne finanziellen Ausgleich mehr arbeiten zu müssen. Danach folgen das Sozialwesen und die Sparte Information und Kommunikation mit jeweils 20 Prozent der Nennungen. Das Schlusslicht bilden die Branchen Ver- und Entsorgung sowie Metallerzeugung und -bearbeitung: Hier leisten sechs Prozent häufig oder sehr häufig unbezahlte Überstunden.

Angesichts der Umfrageergebnisse fordert DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach eine wirkungsvolle Anti-Stress-Politik. Der anhaltend hohe Zeit- und Leistungsdruck sei die Hauptursache für die starke Zunahme psychischer Erkrankungen, was wiederum Kosten in Milliardenhöhe verursache. Auch eine 2012 veröffentlichte Langzeitstudie britischer und finnischer Forscher zeigt, dass regelmäßige Überstunden das Risiko für Depressionen wesentlich erhöhen. Laut einer Anfang 2013 publizierten Studie der Bundespsychotherapeutenkammer ist inzwischen fast jede zweite Frührente durch psychische Erkrankungen bedingt.
 

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