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Arbeitnehmer fehlen immer öfter wegen Depressionen

München, 9.7.2015 | 16:51 | mst

Deutsche Arbeitnehmer werden immer öfter wegen psychischer Leiden krankgeschrieben. Von einer Epidemie könne man allerdings nicht unbedingt sprechen, so der Dachverband der Betriebs­krankenkassen (BKK).

Niedergeschlagene Angestellte im BüroBei der Diagnose von psychischen Erkrankungen gibt es große Unterschiede zwischen den Regionen.
Rund 15 Prozent aller Fehltage von Arbeitnehmern gehen auf psychische Erkrankungen zurück. Das zeigt der aktuelle Gesundheitsatlas des BKK-Dachverbands. Demnach fallen Arbeitnehmer mit psychischen Problemen besonders lange aus: Im Schnitt fehlen sie 40 Tage im Büro.
 
Nach Angaben des BKK-Dachverbands haben sich die Krankschreibungen wegen psychischer Leiden seit 2003 mehr als verdoppelt. Die Zahl der Fehltage ist dabei in den letzten zehn Jahren um ein Viertel gestiegen. Der Verband geht jedoch davon aus, dass sich die Häufigkeit psychischer Leiden nicht wirklich erhöht hat. Vielmehr würden Ärzte jetzt öfter eine Erkrankung erkennen.
 

Ärzte diagnostizieren öfter psychische Erkrankungen

„Noch vor zehn, 15 Jahren wurden Patienten mit Symptomen, die auf ein psychisches Leiden hindeuten, viel häufiger unspezifische körperliche Beschwerden attestiert“, sagte Franz Knieps, Vorstand des BKK-Dachverbands. Auch epidemiologische Daten würden nicht darauf hindeuten, dass solche Leiden tatsächlich verbreiteter wären als früher.
 
Der BKK-Dachverband geht davon aus, dass vor allem bei Depressionen die Zahl der Diagnosen zu hoch ist. Möglicherweise habe man es mit einer Überdiagnostizierung zu tun. „Eine Diagnose wird häufig unspezifiziert oder bei nur leicht beeinträchtigten Personen gestellt, um überhaupt eine Unterstützung, anbieten zu können“, sagte Frank Jacobi, Professor an der Psychologischen Hochschule Berlin.
 

Große Unterschiede zwischen den Regionen

Die Daten des Dachverbands zeigen auch große Unterschiede zwischen den Regionen. Depressionen werden im Südwesten Deutschlands viel häufiger diagnostiziert als im Nordosten. Auch in den Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München gibt es viel mehr psychische Diagnosen als in ländlichen Gebieten. Dies gilt auch für das Verschreiben von Antidepressiva. So erhalten im Kreis Meißen (Sachsen) 4,4 Prozent der BKK-Versicherten ein Antidepressivum. Im bayerischen Straubing liegt der Anteil mit 11,5 Prozent hingegen mehr als doppelt so hoch.

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